Humboldt, Alexander von, Naturforscher (1769-1859). Eigenh. Brief mit U.

[Paris], "vendredi" [1823-26].

1 S. auf Doppelblatt. Kl.-8vo. Mit eh. Adresse und Siegelresten (Faltbrief).

 1.500,00

An den Orientalisten und Archäologen Friedrich Eduard Schulz (1799-1829) mit der Bitte um ein Treffen. In seinem herzlichen Brief berichtet Humboldt, dass er Schulz tags zuvor um wenige Minuten verpasst hat, und kündigt einen Gegenbesuch an, um sich für "die unkluge Pedanterie meines neuen Portiers", der Schulz nicht eingelassen hatte, entschuldigen und Schulz vor dessen Abreise umarmen zu können: "Un malheureux hazard [!] a voulu que je suis rentré hier quelques minutes après Vous, mon cher et excellent ami, et que par l'imprudente pédanterie de mon nouveau Portier Vous n'avez pu entrer chez moi. Permettez que je me présente demain matin (Samedi) à dix heures chez Vous, pour Vous faire mes excuses et pour Vous embrasser avant Votre départ [...]".

Nach Studien in Gießen und Göttingen war Schulz bereits 1822 zum außerordentlichen Professor für Philosophie in Gießen ernannt worden. 1823 ging er zum vertiefenden Studium der orientalischen Sprachen nach Paris, wo er unter anderem mit Alexander von Humboldt und Antoine Isaac Silvestre de Sacy verkehrte. Der Brief ist wahrscheinlich vor Schulz' Aufbruch zu einer mehrjährigen Forschungsreise in Kleinasien und Persien 1826 entstanden. Die Entdeckungen dieser Expedition legten den Grundstein zur Erforschung des Urartäischen Reichs. 1829 wurde Schulz gemeinsam mit seinen Begleitern im kurdischen Baskale ermordet. Teile seiner Aufzeichnungen mit Kopien von 42 Inschriften wurden Jahre später gefunden und publiziert.

Mit kleinem Ausriss durch Siegelbruch.

Art.-Nr.: BN#54302 Schlagwörter: ,