Kriete, Henriette, Sängerin (geb. 1816). 2 eigenh. Briefe mit U.

Dresden u. a. O., “Am Charfreitag” [d. i. 25.III.] und 3.-16.VII. 1853.

Zusammen 19 SS. auf Doppelblättern (davon 1 S. a. d. Hand ihrer Tochter). 8vo.

 250,00

Schöne Briefe an ihre Freundin Auguste, der sie insbesondere in dem langen, fünfzehnseitigen Brief ausführlich von ihren Erlebnissen während einer Reise nach Paris berichtet: “Um auf den Pere Lachaise zu kommen fuhren wir erst auf den Bastilleplatz. Ein eigenes Gefühl überman[n]t einen beim Anblick dieses ehemaligen grauenvollsten Punkte der Erde, von dem so viele entsetzensvolle Geheimnisse ausgingen. Aber wie ist der Sturm der Zeit über diesen Boden dahingebraust! [...] Das Pantheon ist herrlich! großartig, erhaben in seiner ruhig stolzen Würde [...] In den Gobbelins [!] waren wir auch. Das ist einzig! [...]”.

Lange Jahre in Dresden tätig, konnte die Sängerin “[i]n ihren künstlerischen Leistungen” anfangs “mit einer Schröder-Devrient und Maschinka Schubert-Schneider” zwar nicht konkurrieren, bildete sich jedoch beharrlich weiter aus und errang später “den vollständigsten Triumph. Der Beifall steigerte sich mit jeder neuen Darstellung und war sie zu ihrer Zeit die größte Sängerin der Mozart’schen Opern” (Reden-Esbeck, Deutsches Bühnen-Lexikon; zit. n. DBA I, 711, 37).

Auf Briefpapier mit gepr. kalligr. Monogramm.

Art.-Nr.: BN#5525 Schlagwort: