Unger, Johanna, Malerin (1836-1871). Allegorische Bleistiftzeichnung auf Papier mit eigenh. Widmung und U.

[Wohl Possenhofen, um 1860].

1 Blatt. 236:329 mm.

 1.500,00

Die schöne Zeichnung illustriert die gereimte Widmung: "Ihr Kleinen, sagt freundlich, mit lieblichem Gesang | Der hohen Frau mein Danken, weil's nie im Wort gelang. | Singt Lieder, ihr zur Freude, bekränzet ihre Thür | Ein Sträusslein bringt und saget viel gute Wünsche ihr. | Nun thut, wie ich befohlen - so recht von Herzen dankt! | Jetzt geht - seid brav und rührt euch, sonst werdet ihr gezankt." Bei der "hohen Frau" handelt es sehr wahrscheinlich um Ludovika Wilhelmine Prinzessin von Bayern, die Mutter der Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn ("Sisi"). Johanna Unger war Zeichenlehrerin von Elisabeths jüngster Schwester Sophie (1847-97) und gern gesehener Gast auf Schloss Possenhofen am Starnberger See, wo Sophie und die Geschwister ihre Kindheit verbrachten.

Johanna Unger wurde als Tochter des Juristen und Kunsthistorikers Friedrich Wilhelm Unger in Hannover geboren. 1855 ging sie nach Düsseldorf, um Malerei zu studieren, anschließend erhielt sie Privatunterricht bei Ludwig Lindenschmit d. Ä. in München. Nach ihrer Ausbildung wirkte sie als Lehrerin unter anderem in Possenhofen. 1868 gründete sie gemeinsam mit anderen Künstlerinnen unter Mitwirkung von Moriz Carrière eine Damenakademie in München. Sie verstarb im Alter von nur 31 Jahren während eines Kuraufenthaltes in Pisa. Ihr älterer Bruder ist der Radierer und Kupferstecher William Unger.

Minimal braunfleckig. Aus Wittelsbacher Besitz.

Art.-Nr.: BN#56974 Schlagwörter: , , ,