Hohenthal, Moritz von, Politiker und Rittergutsbesitzer (1840-1927). 2 eigenh. Briefe mit U.

Hohenprießnitz, 1. X. 1890 und 25. IV. 1896.

5 SS. auf 3 Bll. 8vo.

 280,00

An einen katholischen Geistlichen mit einer Absage zur Mitarbeit an einer Familienchronik: "Ew. Hochehrwürden erwidere ich auf das gef. Schreiben vom 18. d. M. ergebenst, daß ich für Abfassung einer Geschichte meiner Familie im gegenwärtigen Augenblick nicht bin und dafür meine Mitwirkung nicht in Aussicht zu stellen vermag. Herrn Grafen von Hohenthal-Polkau habe ich in diesem Sinne geschrieben [...]".

An einen Adolf mit Bitte um eine beglaubigte Abschrift des Hohenthalschen Stammbaums zur Entscheidungsfindung im Lippischen Erbfolgestreit: "Ich weiß nicht, ob ich dir mitgeteilt habe, daß ich für meinen alten Bekannten und Corpsbruder Ernst Lippe thätig bin in seinem Thronstreit mit Schaumburg [...] Der Sachverhalt ist folgender: Ernst Lippes Großmutter, Modeste, war eine geborene Unruh und im Rechtsstreit spielt die Hauptrolle, ob sie eine bloße von od. Freiin v. Unruh war [...]".

Graf Ernst zur Lippe-Biesterfeld galt nach dem Hausgesetz als Erbe, Fürst Woldemar schloss jedoch mit der Nebenlinie Schaumburg-Lippe 1890 einen Geheimvertrag, um Adolf zu Schaumburg-Lippe als seinen Nachfolger einzusetzen. Als Grund gab er an, dass Wilhelm Ernst, Großvater des Ernst von Lippe-Biesterfeld, mit Modeste von Unruh (1781-1854) eine Niederadelige geheiratet hatte. 1897 wurde unter dem Vorsitz König Alberts von Sachsen in einem Schiedsgericht dem Grafen Ernst zur Lippe-Biesterfeld das Recht zugesprochen, die Nachfolge anzutreten.

Beiliegend ein alter Sammlungsumschlag. Der Brief von 1890 mit rundem Papiereinriss (Textberührung bei der U.), sehr leichtem Tintenabklatsch und leicht tintenfleckig. Der Brief von 1896 mit zahlreichen leichten Tintenwischern, etwas finger- und tintenfleckig.

Art.-Nr.: BN#61744 Schlagwort: