Western, Martha, Varietékünstlerin (D. n. b.). Eigenh. Albumblatt mit U.

Wien, Apollotheater, 24. IX. 1926.

1 S. 8vo. Mit montiertem Zeitungsausschnitt. Auf Trägerpapier montiert.

 60,00

"Zur frdl. Erinnerung an die Marta Western Truppe".

Über das Wiener Gastspiel der im zeitgenössischen Feuilleton wenig hervortretenden Gruppe schrieb die "Neue Freie Presse" im September 1926: "Die von Martha Western arrangierten 'Lebenden Bijouterien' zeigen wenig bekleidete Frauen in anmutigen Stellungen und phantasievollen Verschlingungen. Die vier 'Piano-Kiddies' sind vollendete Virtuosen im Spiel auf vier Klavieren. Auch der musikalische Fachmann wird ihren besonders an klanglicher Zartheit unüberbietbaren Leistungen mit Vergnügen lauschen" (Nr. 22281 vom 24. IX. 1926, S. 11).

Über diese Darbietung wußte auch "Die Bühne" zu berichten: "Erinnern Sie sich noch an die 'Goldene Venus'? Das war die erste nackte Frau auf der Bühne, eine Varieténummer, die internationalen Ruf erlangte. Einmal war sie auch die Sensation des Wiener Colloseums, alle wollten die Dame bewundern, die mit nichts anderm bekleidet war als mit Goldstaub [...] Die 'Goldene Venus' hieß mit ihrem bürgerlichen Namen Martha Western, war früher Kunstschützin zu Pferde gewesen und nachher, als Gold nicht mehr zog, ließ sie ihren Körper mit Blumen bemalen. Heute ist die Venus 57 Jahre alt, sieht zwar noch um vieles jünger aus, aber es ginge jetzt doch weder mit Gold noch mit Blumen. Deshalb hat sich Frau West eine neue Varieténummer zurechtgelegt, sie reist mit fünf Mädchen, von denen vier als "Lebende Bijouterien" ihre schlanken Körper nach dem Rezept und den Erfahrungen ihrer Meisterin dem Scheinwerferlicht der Varietèbühne darbieten, in kunstgewerblich angeordneten Posen, die Frau Western ausgedacht und einstudiert hat [...] Das fünfte Fräulein füllt die Pausen der Umgruppierung und des Dekorationswechsels als Vorführungsdame aus, lebendes Titelblatt zu dem Album lebender Bilder in sechs oder besser gesagt vierundzwanzig Akten" (Heft 97, 1926, S. 22).