Stammbuchkassette

[Album amicorum]. Stammbuchkassette des Friedrich Ferdinand von Ammon.

Göttingen (42), Heidelberg (26) u. a. O., 1815 bis meist 1817.

Qu.-8vo (160:95 mm). Deutsche und lateinische Handschrift auf Papier. 75 Bll. mit 73 Einträgen, davon 70 auf Bll. mit Kupferstichen. Mit 1 ganzseitigem Aquarell einer studentischen Szene, 1 gestochenem Deckblatt, 1 Kupferstich ohne Eintrag und 1 Notenzeile. Lose in schwarz-roter Original-Halbledereinbanddecke mit goldgeprägter Deckelbordüre und Eckmedaillons, reicher Rückenvergoldung und Rückentitel "Meinen Freunden" und rotem Original-Pappschuber.

 8.500,00

Außergewöhnlich umfangreiches und schön gestaltetes Stammbuch des preußischen Juristen und Parlamentariers Friedrich Ferdinand von Ammon (1794-1874) aus dessen Studienzeit in Heidelberg und Göttingen. Nach verschiedenen Richteramtstätigkeiten war Ammon von 1832 bis 1835 Oberprokurator in Düsseldorf, danach Appellationsgerichtsrat in Köln und Präsident der Rheinischen Eisenbahndirektion, ab 1851 Senatspräsident am Appellationsgerichtshof Köln, außerdem Mitglied des Preußischen Landtags und Abgeordnetenhauses.

Das Album besticht insbesondere durch seinen Umfang an Einträgen bedeutender Personen, die sich im frühen studentischen Verbindungswesen hervorgetan haben, wobei Ammon selbst Mitglied des Corps Guestphalia Heidelberg und der Burschenschaft Teutonia Heidelberg war. Einige der hier vertretenen bedeutenden Kommilitonen und Freunde Ammons waren u. a. der Jurist und Schriftsteller Friedrich Wilhelm Carové (1789-1852), der Pfarrer Ernst Welcker (1798-1858), der Arzt und Parlamentarier Heinrich Carl Alexander Pagenstecher (1799-1869), Carl Graf von Moltke (1798-1866), der Jurist und Politiker Franz Anton Good (1793-1866), Friedrich von Seeckt (1793-1870), der Jurist und Politiker Julius Adolf Niethammer (1798-1882), der Sozialpolitiker und Jurist Wilhelm Adolph Lette (1799-1868), der Jurist Friedrich Blume (1797-1874), der Stralsunder Bürgermeister Johann Carl Heinrich Hagemeister (1796-1860), der Hauslehrer des Prinzen Alexander von Preußen Johann Hermann Altgeld (1795-1871) sowie der Kameralist und Forstbeamte Johann Christian Düring (1792-1862).

Die Kupferstiche mit Portraits (darunter Ariost, Cervantes, Euripides, Friedrich Wilhelm Hzg. zu Braunschweig, Haydn, Herder, Leibniz, Lessing, Schiller und Shakespeare) und Ortsansichten (darunter Weender Papiermühle bei Göttingen, Einsiedelei Mariaspring bei Göttingen, Kerstlingeröder Feld bei Göttingen, Heidelberg und Heidelberger Schloss, das Deutsche Haus bei Göttingen, das Entbindungs-Haus zu Göttingen, Hanstein und Rinbach bei Göttingen, Wilhelmshöhe bei Kassel, Meissen, die Neue Sternwarte bei Göttingen und das Chirurgische Hospital zu Göttingen).

Zustand

Durchgehend stellenweise gering fleckig, sonst gut erhalten; der Schuber etwas berieben und fleckig.