Millenkovich, Max von (Pseud. Max Morold), Musikschriftsteller und Direktor des k. k. Hofburgtheaters (1866-1945). "Die letzten Neuheiten des Burgtheaters". Typoskript mit U. und zahlr. eh. Bearbeitungsmerkmalen.

O. O., [1933].

3 SS. auf 3 Bll. 4to.

 140,00

"Zum Katholikentag führte Direktor Röbbeling leider nicht das 'Grosse Welttheater' auf, [...], sondern etwas ganz Neues und Besonderes: Die erbauliche Komödie 'Cenodoxus, Doktor von Paris' von Jakob Bidermann, einem Jesuitenpater der Barockzeit. Angeblich hatte Hofmannsthal die Absicht, dieses Stück zu bearbeiten. Nun hat es Joseph Gregor für das Burgtheater eingerichtet [...] Trotz einer im Ganzen sehr würdigen und einprägsamen Darstellung mit Aslan als Cenodoxus im Mittelpunkt war das Endergebnis: vornehme Langweile. Auf das geistliche Stück folgte das ländliche Trauerspiel 'Rosse' von Richard Billinger [...] man konnte des Ganzen nicht recht froh werden. Billinger hatte nur einen Achtungserfolg". Hermann Röbbeling stand von 1932 bis 1938 dem Burgtheater als Direktor vor.

Max Morold, der Sohn des Schriftstellers Stefan von Millenkovich, studierte in Wien Rechts- und Staatswissenschaft, arbeitete als Beamter in Kärnten und später im Unterrichtsministerium in Wien. "Seit 1915 war er Mitglied der Kunstkommission, 1917/18 Direktor des Wiener Burgtheaters. Danach schrieb Morold Musik- und Theaterkritiken, propagierte als Redner bei völkischen Veranstaltungen sein 'großdeutsches Bekenntnis' und hatte den Vorsitz der deutschnationalen 'Morold-Runde'. Bekanntheit erlangte er durch seine Opernbücher (u. a. 'Klopstock in Zürich', 1893) sowie als Verfasser zahlreicher Musikerbiographien (u. a. 'Cosima Wagner', 1937). Als Herausgeber der Anthologie 'Dichterbuch. Deutscher Glaube, deutsches Sehen und deutsches Fühlen in Österreich' (1933) schuf er erstmals einen Überblick über das Spektrum der konservativ bis nationalsozialistisch gesinnten Autoren" (DBE). Vgl. auch Kosch X, 1338.

Rechts oben numeriert.