Julius, Nikolaus Heinrich, Mediziner (1783-1862). 2 eigenh. Briefe und ein eh. Albumblatt mit U.

Hamburg, 1829-1845.

Zusammen 6 SS. Meist 8vo. Die Briefe mit eh. Adresse.

 380,00

An den Mediziner Rudolf Rt. von Vivenot (1807-84): "Drei Monate sind es gerade seit ich von meiner angenehmen und nützlichen Reise nach Süd-Deutschland zurückgekehrt bin [...] Sehr lieb wäre es mir wenn Sie mich gelegentlich von dem Fortgange der dortigen [d. i. Wiener] Bemühungen [...] zur Errichtung einer besonderen Irrenanstalt für heilbare Kranke unterrichten wollte[n], zu der ich bereits die einsichtsvollen Vorbereitungen sah [...]" (Br. v. 18. III. 1829).

Der Brief v. 1. V. 1845 mit einer Empfehlung für Dr. Rautenberg, "einen wackeren jungen Freund und Landsmann".

Nach ärztlicher Praxis in Hamburg und während der napoleonischen Kriege auch im Felde, beschäftigte sich Julius mit der Humanisierung des Strafvollzugs. Studienreisen nach England und Nordamerika regten ihn zu Reformvorschlägen an, die große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit fanden - so etwa trat er insbesondere für die Einführung der Einzelhaft ein. Seine Arbeiten waren grundlegend für die Reform des Gefängniswesens, die in der Mitte des 19. Jhdts. nicht nur in Preußen, sondern in ganz Europa einsetzte.

Rudolf Rt. von Vivenot gründete 1848 den "Konstitutionell-monarchistischen Verein"; als sich die angestrebte Gründung einer patriotischen Partei nicht verwirklichen ließ, zog er sich jedoch aus der aktiven Politik zurück. Seit 1868 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, wurde er 1872 Vorsitzender des Komitees zur Gründung des Sophienspitals in Wien; daneben war Vivenot Direktor des Unterstützungsvereins für Witwen und Waisen des medizinischen Doktor-Collegiums.

Das Albumblatt mit alten Montagespuren und unbedeutendem kl. Ausr. am linken Blattrand.

In altem Sammlungsumschlag.

Art.-Nr.: BN#9541 Schlagwörter: ,