Raimund, Ferdinand, Dichter und Schauspieler (1790-1836). Eigenh. Briefkonzept.

O. O. u. D., [um 1829].

1 1/3 SS. 4to.

 6.500,00

Wohl an den Schauspieler, Theaterdirektor und Komponisten Johann Nepomuk Nowakowski (1796-1865): "Euer Wohlgeboren. Sie wünschen mein orig. Zauberspiel: 'Das Mädchen aus der Feenwelt, oder der Bauer als Millionär' zu Ihrem Benefice auf der pohlnischen [!] Bühne zu geben, deren Mitglied Sie sind, und damit ein Haus zu machen. Ich nehme auch keinen Anstand Ihnen hiezu die Bewilligung zu ertheilen, nur wünsche ich, daß Sie dabey auch auf meine Ehre denken, und eine ordentliche, richtige Uibersetzung davon besorgen, auch die szenische Ausstattung nicht vernachlässigen. Jedoch ist diese meine Bewilligung, die nur Ihren Nutzen berücksichtiget, auch bloß für den Abend Ihrer Benefice gültig, sollte die Direction der pohlischen [!] Bühne mein Werk öfter zu geben gesonnen seyn, so müßte sie sich auch billigerweise wegen des Honorars mit mir abfinden [...]".

Nowakowski debütierte 1811 am Lemberger Stadttheater und wurde, von Direktor Jan Nepomuk Kaminski (1777-1855) gefördert, Schauspieler. Von 1828 bis 30 und 1854 bis 57 unternahm er Gastspielreisen u. a. nach Warschau und Krakau und leitete von 1857 bis 64 das polnische Theater in Lemberg. Neben der Musik für Singspiele ist seine polnische Bearbeitung von Offenbachs "Le mariage aux lanternes" zu erwähnen.

Mit drei kleinen Papierdurchbrüchen durch Tintenfraß.

Literatur

F. Brukner und E. Castle: Ferdinand Raimunds Briefe, 1926, S. 378 f, Nr. 246 (mit Abweichungen).

Art.-Nr.: BN#17956 Schlagwort: