Sonnenthal, Adolf Rt. von, eig. Neckwadel, Schauspieler (1834-1909). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 27. IX. 1868.

1 S. 8vo.

 100,00

An einen Theaterdirektor: "Ich bedaure sehr, geehrtester Herr Director, auf diese Ihre Bedingungen nicht eingehen zu können und sende Ihnen beiliegend die Contracten zurück. Sie haben gewiß in Ihrem Sinn Recht wenn Sie auf meine Bedingungen nicht eingehen, aber in demselben Sinn kann ich von meinem Prinzipe nicht abweichen [...]".

Der in Pest geborene Schauspieler wurde 24jährig 1856 von Heinrich Laube an das Wiener Hofburgtheater engagiert, "spielt den Mortimer und fällt durch. Laube läßt sich indes nicht beirren, gibt ihm einen dreijährigen Kontrakt, und ehe der abläuft, ist er zum k. k. Hofschauspieler ernannt [...] er wird zum meistbeschäftigten Mitglied des Burgtheaters: 160 Vorstellungen pro Saison. Heimlich verlobt mit der reichen Pauline Pappenheim, heiratet er sie erst, als die Familie verarmt, er aber schon konsolidiert ist [...] 1881 verleiht ihm Kaiser Franz Joseph die Eiserne Krone I. Klasse, die damals noch mit dem erblichen Adel verbunden ist. Arthur Schnitzler meint Sonnenthal, wenn er im 'Grünen Kakadu' sagen läßt: 'Einer, der uns vorspielen kann, was er will, ist doch mehr als wir alle'“ (Haeusserman, Das Wiener Burgtheater, Wien u. a., Molden, 1975, S. 57).

Auf Briefpapier mit gepr. Monogramm.

Art.-Nr.: BN#18979 Schlagwort: