Oettingen-Wallerstein, Philipp Gf. von, Staatsmann (1759-1826). Brief mit eigenh. U.

Wien, 18. XI. 1806.

4½ SS. auf 4 Bll. Folio.

$152.00

An den Minister für auswärtige Angelegenheiten Johann Graf von Stadion-Warthausen (1763-1824) mit seinen Überlegungen zur Einziehung der Quartiergelder des ehemaligen Reichshofratspersonals, den Abzug der Arrha - d. i. die Draufgabe - "sogar für das letztverflossene Vierteljahr", was eine "beträchtliche Besoldungs-Verminderung" darstellte, und über die Klassen- und Vermögenssteuer, der er unterzogen werden soll.

Philip Gf. Oettingen-Wallerstein war beim Reichskammergericht in Wetzlar tätig und wurde später Präsident des Reichshofsrats in Wien. "Nach der Auflösung des Reiches wurde er Präsident des Obersten Gerichtshofs in Wien, amtierte als Staats- und Konferenzminister und war zuletzt Oberhofmarschall" (DBE).

Johann Gf. von Stadion-Warthausen war in dem Jahr, aus dem vorliegender Brief datiert, von Kaiser Franz I. zum Minister der Auswärtigen Angelegenheiten ernannt worden, "mußte jedoch nach dem Mißerfolg der Erhebung gegen Napoleon 1809 zurücktreten und wurde von Metternich abgelöst" (DBE). Anschließend zurückgezogen auf seinen böhmischen Gütern lebend, hatte er doch Anteil am Zustandekommen des Bündnisses mit Rußland und Preußen 1813, wurde 1814 Präsident der österreichischen Hofkammer, widmete sich als Chef aller Finanzstellen und als Finanzminister seit 1816 der Ordnung der zerrütteten Staatsfinanzen und gründete die Österreichische Nationalbank (1816).

Art.-Nr.: BN#19439 Schlagwort: