Hohenwart, Franz Josef Graf von, Politiker und Naturforscher (1771-1844). Brief mit eigenh. U.

Laibach (Ljubljana), 19. II. 1803.

3 SS. auf Doppelblatt. Folio.

 450,00

An Hofkanzler Alois Gf. von und zu Ugarte (1749-1817): "Eurer Excellenz habe ich veranlasset durch die anbeschliessige Erinnerung der P. St. Buchhaltung gehorsamst anzuzeigen, daß der hierländige Religionsstand mit der im Jahre 1784 geschehenen Einziehung des Vermögens der beschuhten Augustiner in Laibach wie aus den Bayerischen Ständen unter Bürgschaft der Städte Amberg, Naburg und Auerbach haftendes Aktivkapital pr 7000 fl. übernommen und die hiervon zu 3 PCto fälligen Interessen [...] zu suchen und immer fruchtlos gesucht habe. Die dieserhalben erhaltene letzte hohe Hofweisung ist vom 10ten Jänner 1800 [...] gefertiget, und beruft sich auf einen Bericht der Ob der Ennsischen Landes Regierung nach welchem sie gemäß sofortigen Aufträgen die gehörige Einleitung getroffen habe, daß zur Bezahlung dieses restirenden Kapitals samt Interessen nicht die dafür flüssenden Zinsen aus den öfentlichen Renditskassen sistirt, sondern die Forderungen der besagten Bayerischen Städte, und Klöster an diesseitige Klöster, Städte, und Private mit Kapital und Interesse-Zahlungen so lange eingestellt werden sollen bis der krainerische Religionsstand mit seiner Forderung befriediget sein werde. Allein es habe sich geoffenbaret, daß von den hierländigen Sädten, Klöstern, und Privaten keine Zahlungen an die Bayerischen Städte zu leisten sind, mithin zur Befriedigung des krainerischen Religionsstands keine solchen Zahlungen eingestellet werden können [...]".

Franz Josef Graf von Hohenwart, der Neffe von Fürsterzbischof Sigmund Anton Gf. v. Hohenwart, war seit 1795 Kreiskommissär beim Laibacher Gubernium und wurde in dem Jahr, aus dem vorliegendes Schreiben datiert, Vizekapitän in Capodistria (Koper); später war Hohenwart noch als Kreishauptmann in Rudolfswerth (Neustadtl) sowie als Gubernialrat in Venedig tätig. "Besondere Verdienste" erwarb er sich "um die Erschließung der seinem Gut benachbarten Adelsberger Grotten, um die Landwirtschaftsgesellschaft für Krain als deren langjähriger Präsident, vor allem aber um die Errichtung und Ausgestaltung des hauptsächlich seiner Initiative zu dankenden Laibacher Landesmuseums, dem er auch große Bestände seiner reichhaltigen Sammlungen abtrat" (ÖBL II, 395).

Stärker angestaubt und mit größeren Randläsuren; mit Stempel des "Archiv Schöppl" auf der Recto-Seite von Bl. 1.

Art.-Nr.: BN#21280 Schlagwörter: , ,