"in Angelegenheit der hoch betrübten Mendelsohnschen Familie"

Humboldt, Alexander von, Naturforscher (1769-1859). Eigenh. Brief mit U. ("AVHumboldt").

Potsdam, 11. VI. 1848.

½ S. auf Doppelblatt. Gr.-8vo.

 3.800,00

Aus dem Revolutionsjahr 1848; ein Bittschreiben an einen Minister in der Sache Arnold Mendelssohn: "Darf ich es wagen, theuerste Excellenz, mitten unter den zunehmenden unheimlichen Bewegungen der Hauptstadt Sie an Ihr Wohlwollen für mich, an die Bittschrift zu erinnern, die Sie die Gewogenheit haben wollten, in meinem Namen (in Angelegenheit der hoch betrübten Mendels[s]ohnschen Familie) dem König zu überreichen. Die Sache liegt mir schmerzhaft am Herzen! [...]".

Arnold Mendelssohn (1817-1854), ein Cousin von Felix Mendelssohn Bartholdy, war 1846 durch Ferdinand Lassalle in die sogenannte "Kassettenaffäre" verstrickt worden, die sein Leben ruinieren sollte; im Februar 1848 wurde er deswegen zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt und verlor das Recht, seinen Beruf als Arzt auszuüben. Seine Komplizen Lassalle und Oppermann wurden freigesprochen. Auch auf Grund der Fürbitte von Humboldt erfolgte 1849 die Begnadigung und Ausweisung aus Deutschland.

Etwas knittrig; die unbeschriebene Verso-Seite von Bl. 2 gering fleckig.

Art.-Nr.: BN#27810 Schlagwörter: , ,