[Kobelkoff, Schaustellerfamilie und Betreiber von Vergnügungsbetrieben im Wiener Prater]. 14 Bildpostkarten mit eigenh. U. von Nicolai Kobelkoff und seiner Tochter Helene.

Paris, Roubaix, Ypres, St. Denis u. a., 1901 und 1902.

Zusammen 14 SS. auf 14 Bll. (Qu.-)8vo. Jeweils mit Adresse.

 950,00

An den Wiener Lehrer Rudolf Hacker.

Als vierzehntes Kind einer russischen Bauernfamilie und mit schweren Mißbildungen zur Welt gekommen - bis auf kurze Stümpfe fehlten ihm sämtliche Gliedmaßen - erlernte Kobelkoff trotz seiner Behinderung Tätigkeiten wie Schreiben, Zeichnen u. v. m. und war seit den 1870er Jahren als Attraktion auf Kuriositätenschauen und Jahrmärkten in Europa und Amerika zu sehen. Im Jahre 1900 entstand der Stummfilm "Kobelkoff", der einen kurzen Ausschnitt aus seinem Bühnenprogramm zeigte. Durch seine Vorführungen zu einigem Wohlstand gekommen, errichtete Kobelkoff 1913 im Wiener Prater ein eigenes Fahrgeschäft, den Toboggan, und wurde zu einer Berühmtheit des Praters und der Wiener Gesellschaft.

Helene Pichler, die einzige Tochter des Schaustellers und Unternehmers, war seit 1915 mit dem Wiener Hans Pichler verheiratet, mit dem sie zwei Kinder hatte, Alexander (geb. 1918) und Hedi (geb. 1923). Im Familienunternehmen ihres Vaters war sie für die Organisation von Reisen und Auftritten verantwortlich und kümmerte sich um die elterlichen Betriebe im Wiener Prater wie den Toboggan, die "Manege Parisienne", das Velodrom oder das Calafati-Ringelspiel.

Die Bildseiten mit zeitgenössischen Ansichten aus Frankreich.