Paciani, Francesco, friaulischer Notar und Dichter (um 1500-1560). XXV Fabulae.

Cividale del Friuli, 1526.

21 SS. Eigenh. lateinisches Manuskript m. U. in der Widmung. Umschlag des späten 18. Jahrhunderts mit kalligraphiertem Titel. 4to.

 8.500,00

Ungedruckte Fabelsammlung des zum Zeitpunkt der Niederschrift ca. 25jährigen norditalienischen Dichters Francesco Paciani aus Cividale del Friuli, der nach Di Manzano (s. u.) am 5. Mai 1560 ungefähr im 60. Lebensjahr starb. Er wirkte später als Notar und "precettore pubblico" (Hofmeister) in seiner Heimatstadt. Das Manuskript umfaßt 17 Seiten auf 9 Bll., nämlich eine halbseitige Widmung an Ludovico Michaele und 25 numerierte Fabeln: "De Coclea", "De Lactuca", "De Duobus Passeribus", "De Asino", "De Sene Amatore", "De Lupo et Vulpe" etc. Am Vorsatz recto von einer Hand des frühen 17. Jahrhunderts betitelt: "25 fabulae Francisci Paciani Civitatese | 1526". Ein Wasserschaden hat das Ms. wohl noch im 17. Jahrhundert vor allem zu Beginn und im Mittelbereich stark angegriffen, was in diesen Bereichen zu Textverlusten geführt hat; die Fehlstellen sind ungefähr zu dieser Zeit teilweise hinterlegt bzw. verstärkt und durch hs. Bemerkungen ergänzt oder rekonstruiert worden. Aus dieser Zeit stammt auch die Randnumerierung der Fabeln. Das stark zerstörte Vorsatzblatt vollständig aufgezogen; verso von einer Hand des 18. Jhs. die Tuschskizze eines architektonisch gefaßten Steintableaus mit Wappen und Inschrift für den Widmungsempfänger "Ludovico Michaele Provisore Civitatis Perfectum", darunter die entspr. eigenh. Erklärung des Raynaldo de Rossi aus Cividale. Am Schluß beigeheftet ist ein eigenh. Brief des Lelio Paciani, Sohn des Fabeldichters, an Antonio Martha, datiert Cividale del Friuli, 27. April 1559, in dem er erwähnt, dass sein Bruder Leonardo nach Wien gehe - möglicherweise ein Hinweis auf die fernere Aufbewahrung der vorliegenden, nun in Wien aufgetauchten Handschrift. Das Manuskript wird von Fr. di Manzano (Cenni biografici dei letterati ed artisti friulani [1885]) erwähnt: "Fu dotto il Paciani i buon poeta, encomiato da' suoi concittadini e dagli storici di que' tempi. Lasciò un Ms. in idioma latino centenente 'XXV Favole', da lui dedicate nel 1526 a Sua Eccellenza Ludovico Michele 'Provisor Civitatis Perfectum', piene di moralité e in buona lingua latina, che conservansi presso la sua famiglia" (997).

Literatur

Di Manzano 997. GF IV, 310. S. auch: G. Marchetti, Il Friuli. Uomini e tempi (1959) und G. Nazzi, Dizionario biografico friulani (1992).

Art.-Nr.: BN#23522 Schlagwörter: , ,