Mit einer zusätzlichen Tafel

[Ernst von Sachsen]. Wolverdiente Ehren-Seule dem weyland durchläuchtigsten Fürsten und Herrn Herrn Ernst Hertzogen zu Sachsen, Jülich, Cleve und Bergk, Landgrafen zu Thüringen, Marckgrafen zu Meissen, Gefürsteten Grafen zu Henneberg, Grafen zu der Marck und Ravensberg, Herrn zu Ravenstein, ec. Aufgerichtet zum Friedenstein.

Gotha, Christoph Reyher, [1678].

Gest., gefalt. Frontispiz, Titel, (2), 378 [recte: 380], 108, (20) SS. Mit 10 zumeist mehrf. gefalt. Tafeln, dem Wappenholzschnitt am Titel und zahlreichen ornamentalen Initialen und Zierstücken in Holzschnitt. Lederband (dat. 1681) mit goldgepr. Rückentitel und Rückenvergoldung. Folio.

 2.000,00

Einzige Ausgabe des aufwendig gestalteten Festbuchs, enthaltend die Trauerfeierlichkeiten für und Leichenpredigt auf den beliebten Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha-Altenburg (geb. 1601, gest. 26. März 1675), den Gründer des Gothaischen Gesamthauses. “One of the great memorial volumes of the Baroque” (Jantz). Das mit 1678 datierte Frontispiz mit der Büste Ernsts signiert von Jacob von Sandrart (1630-1708, vgl. Thieme/Becker XXIX, 397), ebenso das schöne große Portrait des Herzogs und eine von Engeln umschwebte Aufbahrungsszene; wohl gleichfalls sein Werk sind die drei Ansichten des geschlossenen Sargs auf dem Katafalk, der Leichenzug im Hof der fürstlichen Residenz, die drei Tafeln, die die Reihenfolge bei der Prozession darstellen, sowie die Tafel der Gedächtnismünzen. Enthält am Schluß Kaspar von Stielers “Hoch-Fürstlichen Ehren-Altar”, “a giant-sized poem of 616 rhymed trochaic eight-beat lines, followed, with special title page, by ‘Josias, Das ist: Der weyland Durchläuchtigste Fürst und Herr, Herr Ernst Herzog zu Sachsen ... Mit dem Gottseligen Könige Josia verglichen von M. Heinrich Ernst Treibern [...]’; 208 alexandrine lines, with annotations” (Faber du F.). Der Dichter, Jurist und Lexikograph Stieler (1632-1707) wird auch oft als möglicher Herausgeber des vorliegenden Gedenkbuchs genannt.

Mit 10 Tafeln nicht nachgewiesen (hier nicht nur das häufig fehlende Portrait, ca. 60:44 cm, sondern auch beide Ansichten des undrapierten Sargs), alle unten genannten Ex. mit höchstens 9 Tafeln. Mehrf. gefalt. Tafeln teils mit kl. Papierdurchbruch im doppelten Falz; das Portrait des Herzogs mit kl. Randeinriß. Kleinere Beschädigungen am Lederband fachmännisch restauriert. Der Rücken mit goldgepr. Fileten um die Bänder, den Initialen “F.V.W. | S.N.C.” und dem Bindejahr “1681”, die übrigen Rückenfelder mit dem wiederholten Stempel des Tetragrammatons im Strahlenkranz. Innen sauberes, fast fleckenfreies Exemplar, weitgehend ungebräunt und frisch.

Literatur

VD 17, 23:249754Q (Ex. mit nur 7 Kupfern). Hollstein 39, 93, 391-400. Jantz 3357. STC W 1222. Vinet 734. Ornamentstichslg. Berlin 3111. Lipperheide Sbe 8. Bulling 70. Seebaß, N. F., 879 (nur die letzten 10 Bll.). Dünnhaupt (Stieler) 28. Bircher, Kat. der Fruchtbringenden Gesellschaft, 749. Faber du Faur, 347a. Slg. Harold Jantz, 3357. Nicht in Ruggieri (Festbücher).

Art.-Nr.: BN#3176 Schlagwörter: ,