Celan, Paul, Schriftsteller (1920-1970). 3 eigenh. Briefe mit U.

Paris bzw. o. O., 1963 und 1964.

Zusammen (2+2+1 =) 5 SS. auf 3 Bll. Gr.-4to und (qu.-)8vo. Mit einem eh. adr. Kuvert.

 15.000,00

An den Verleger Joseph Melzer: "Mein Dank für Ihren Brief und für die beiden Bücher kommt spät - ich bitte Sie herzlich, diese Säumigkeit zu entschuldigen. Offen gestanden, ich war von Ihren Zeilen so erschüttert, daß ich nichts zu sagen wußte. Einige Tage später konnte ich in Zürich mit Margarete Susman über Sie und die Dinge, die Ihnen widerfahren, sprechen - Sie ahnen kaum, mit welch regem Verständnis, welch hoher Aufmerksamkeit diese einmalige, einzigartige Frau aufnimmt, was Ihnen [...] solchen Kummer bereitet [...] Ich selbst habe in den letzten Jahren soviel Enttäuschendes erlebt, daß ich Ihnen außer Paul Schallück in Ihrer Umgebung niemanden zu nennen weiß, der ein Ohr hätte für all das und eine Hand, die das täte, was nottut. Aber vielleicht, ich hoffe es noch immer, gibt es in Bereichen, wo man sich mit Jüdischem aus anderen als aus Alibi- und ostentativ karitativen Gründen befaßt, Menschen, auf die Sie zählen können. Sie sehen: ich habe nur ein Wort der Ratlosigkeit ... und diese winzige Hoffnung, die einen Ort sucht im Gemeinsamen [...]" (a. d. Br. v. 7. VI. 1963).

Die zwei anderen Briefe mit Dank für Büchersendungen.

Jeweils gelocht (keine Textberührung).

Art.-Nr.: BN#32338 Schlagwort: