Schläger, Hans, Dirigent und Komponist (1820-1885). Eigenh. Brief mit U.

Salzburg, 2. II. 1878.

2 SS. 8vo.

 650,00

An Herrn Gotthard in Wien: "Wenn auch im Sommer, wo ich Ökonom bin, mir wenig Zeit zur Musik bleibt, so will ich ihr, der ich mein Dasein geweiht, doch im Winter ganz angehören. Ich treibe und höre viel Musik. Ersteres allein, da meine Schwerhörigkeit mich vom Ensemble-Spiel wenn auch nicht ausschließt, doch es mir erschwert. Zu Letzterem bedarf ich mein Preis-Streichquartett und ersuche ich dasselbe mir complet, nämlich Partitur und Stimme mittelst Postnachnahme zu übersenden. Wien habe ich auf der Rückreise aus Ungarn, wo ich alljährlich den Sommer zubringe, nur auf der Durchreise, ohne Aufenthalt, passiert, sonst würde ich Sie besucht haben. So freue ich mich denn in Zukunft mit Ihnen ein Viertelstündchen zu plaudern. Herbeck ging. Hellmesberger tritt an seine Stelle, doch nur als Hofkapellmeister, da die Gesellschaft der Musikfreunde über dessen Dirigenten-Talent nicht gleicher Ansicht zu sein scheint wie das k. k. Obersthofmeisteramt […]".

Hans Schläger war zweiter Direktor des Salzburger Dommusikvereins und des Mozarteums sowie Gründungsmitglied der Internationalen Stiftung Mozarteum. Er komponierte u.a. die Opern Heinrich und Ilse (1868) und Hans Heidekukuk (1873). Aufgrund von fortschreitender Schwerhörigkeit zog er sich 1878 aus dem Engagement für die Mozart-Stiftung und zunehmend auch aus dem gesellschaftlichen Leben zurück.

Art.-Nr.: BN#35692 Schlagwort: