Sonnenthal, Adolf von, eig. Neckwadel, Schauspieler (1834-1909). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 3. XI. 1885.

2 SS. 120 x 95 mm.

 120,00

An einen namentlich nicht genannten Baron: "gestatten Sie mir Ihnen meinen herzlichsten Dank auszusprechen für die außerordentliche Liebenswürdigkeit und Theilname, die Sie mir hinsichtlich des Transportes meiner theuren Kinder zu Theil werden ließen. Ich hätte diesen Dank am liebsten persönlich ausgesprochen, allein die Vorbereitungen zur morgigen Prémiére lassen mich kaum zu Athem kommen. Also nochmals tausend Dank, den ich Sie bitten möchte, auch Herrn Baron v. Czedik freundlichst übermitteln zu wollen […]".

Der in Pest geborene Schauspieler wurde 24jährig 1856 von Heinrich Laube an das Wiener Hofburgtheater engagiert, "spielt den Mortimer und fällt durch. Laube läßt sich indes nicht beirren, gibt ihm einen dreijährigen Kontrakt, und ehe der abläuft, ist er zum k. k. Hofschauspieler ernannt [...] er wird zum meistbeschäftigten Mitglied des Burgtheaters: 160 Vorstellungen pro Saison. Heimlich verlobt mit der reichen Pauline Pappenheim, heiratet er sie erst, als die Familie verarmt, er aber schon konsolidiert ist [...] 1881 verleiht ihm Kaiser Franz Joseph die Eiserne Krone I. Klasse, die damals noch mit dem erblichen Adel verbunden ist. Arthur Schnitzler meint Sonnenthal, wenn er im 'Grünen Kakadu sagen läßt: 'Einer, der uns vorspielen kann, was er will, ist doch mehr als wir alle'" (Haeusserman, Das Wiener Burgtheater, Wien u. a., Molden, 1975, S. 57). Vgl. Öst. Lex. II, 409 und Czeike V, 250f.

Art.-Nr.: BN#39215 Schlagwort: