Schnitzlers Onkel

Markbreiter, Edmund, Rechtsanwalt (1842-1909). Eigenh. Visitkarte mit U.

Wien, "Montag, 2. Juli" [vor 1890].

2 SS. 105 x 60 mm.

 100,00

Bedankt sich bei einem Vetter herzlich für empfangene Zeilen: "Ich habe Donnerstag Abends meine Familie nach Unterach begleitet und bin erst heute Morgens retour - daher mein verspäteter Dank [...]".

Der aus dem ungarischen Köszeg gebürtige Wiener Jurist Dr. Edmund Markbreiter war Onkel von Arthur Schnitzler, nämlich Schwager seines Vaters, des Laryngologen Johann Schnitzler, der die Vorlage für "Professor Bernhardi" bildete. Der Jurist des Stückes, Dr. Goldenthal, mag Züge der stark an die katholische Gesellschaft akkulturierten Familie Markbreiter tragen; sicher aber fand Schnitzler in der Geschichte seines Onkels Motive für seine Novelle "Fräulein Else" (1924): 1890 musste Markbreiter, der selbst eine Tochter namens Else (1870-1902) hatte, wegen Veruntreuung anvertrauter Gelder nach Amerika fliehen. Er wurde 1895 US-Staatsbürger und starb in Chicago.

Art.-Nr.: BN#42715 Schlagwörter: , , , , ,