Schmidt, Wilhelm, Theologe und Ethnologe (1868-1954). 2 eigenh. Briefe mit U.

Mödling, 1901-1903.

Zusammen 2 SS. auf Doppelblättern. 8vo.

 100,00

An die k. k. Universitätsbibliothek in Wien, die er einmal um Zusendung eines Buches und einmal darum ersucht, “als Entschuldigung für das längere Behalten der Bücher [die] eingetretene Krankheit des Gefertigten gelten zu lassen [...]”.

1892 zum Priester geweiht und hernach in Berlin und Wien Theologie, Philosophie und orientalische Sprachen studierend, lehrte der aus Hörde (heute Dortmund) stammende Gelehrte seit 1895 Ethnologie und Linguistik am Missionshaus St. Gabriel in Mödling (Niederösterreich). 1906 gründete er die internationale Zeitschrift für Völker- und Sprachenkunde ‘Anthropos’, deren Herausgeber er 1906-22 und 1937-49 war. Sich 1921 für Völker- und Sprachenkunde in Wien habilitierend und später als Ordinarius, entwickelte Schmidt im Kreis von Martin Gusinde, Wilhelm Koppers und Paul Schebesta eine Wiener Schule der Ethnologie. Ende der zwanziger Jahre in Rom und seit 1938 als Ordinarius in der Schweiz, lehrte Schmidt gegen Ende der 40er Jahre noch einmal als Gastprofessor in Wien. Zu den “bedeutendsten Vertretern der Kulturkreislehre” zählend (DBE), versuchte Schmidt in seinem Hauptwerk (‘Der Ursprung der Gottesidee’, 1912-55) den Nachweis zu erbringen, daß die aus einem rationalen Kausalbedürfnis entstandene kultische Verehrung eines höchsten Wesens die Urform der Religion darstellt. Vgl. Brockhaus, 17. Aufl., s. v.

Der Brief vom 3. Mai mit Rundstempel des “Missionshaus St. Gabriel”.