Rede zur Geburts-Feyer Bethovens am 17. December 1838.
4to (ca. 180 x 217 mm). Deutsche Handschrift auf Papier. 37 SS. Zeitgenöss. marmorierter Einband.
€ 3.500,00
Zeitgenössische Reinschrift der von Schuler 1838 im Innsbrucker Verein "Die Namenlosen" gehaltenen Beethoven-Gedenkrede, die posthum in seinen "Gesammelten Schriften" (Innsbruck 1861, S. 166-178) gedruckt wurde. Wohl von Schuler selbst als Geschenkexemplar für einen namentlich nicht genannten Freund besorgte Reinschrift, der am Ende des Manuskripts folgenden Eintrag hinterließ: "Ich danke dir lieber Schuler! Unter Thränen gelesen im (!) meinen 7u.7sten Jahr!".
Der Jurist und Schriftsteller Schuler, Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung und Wegbereiter der Tiroler Literatur im Vormärz, hinterließ auch eine Reihe literarischer Werke, darunter das Libretto zur Oper "Die zehn glücklichen Tage" von Louis Schindelmeisser. Schuler, der in seiner Gedenkrede auf Lebensstationen und Charakter sowie einzelne Werke Beethovens (u. a. die Sonate für Pianoforte und Violine in G-Dur, Op. 96) eingeht, konnte diesem während seiner Studienzeit in Wien ab 1820 noch persönlich begegnet sein. Die überragende musikgeschichtliche Bedeutung des damals noch verkannten Meisters war Schuler bewusst ("obwohl keinem seiner erhabensten Kunstgenossen nachstehend, ist [er] unter unsern Umgebungen am wenigsten gekannt, u. beinahe unverstanden", Bl. 3v), und seine Rede ist ein wichtiges Zeugnis der frühen Beethoven-Biographik, die eigentlich erst 1838 mit den "Biographischen Notizen" von Wegeler und Ries einsetzte.
Einband gering berieben; Papier leicht gebräunt aber insgesamt von schöner Erhaltung.