Zur Empfehlung eines jungen Astronomen

Humboldt, Alexander von, Naturforscher (1769-1859). Eigenh. Brief mit U.

Paris, 20. IX. 1824.

1 S. auf Doppelblatt. 4to.

 1.500,00

Charmantes Empfehlungsschreiben für den russischen Astronomen Ivan Michajlovic Simonov (1794-1855), wahrscheinlich an Oriani Barnaba (1752-1832), den Direktor des Osservatorio Astronomico di Brera in Mailand. Humboldt verleiht seinem Bedauern darüber Ausdruck, dass er den Empfänger im Zuge seiner Italienreise mit König Friedrich Wilhelm III. 1822 nicht besuchen konnte, und bittet den "fähigen Professor" Simonov, "der die Weltreise mit dem Kapitän Bellingshausen unternommen hat", freundlich zu empfangen: "J'ai été assez malheureux de ne pas pouvoir Vous offrir mes hommages, mon illustre confrère, lorsque j'étais à Milan accompagnant mon Roi : aujourd'hui je charge mon digne ami, Mr le Professeur de Simonof, Géometre et Astronome très distingué qui a fait le tour du globe avec le Capitaine Bellingshausen, d'être auprès de Vous l'organe de mes sentiments d'admiration et de dévouement. Daignez recevoir cet habile Professeur avec la bienveillance qui Vous caractérise et dont il sentira tout le prix [...]".

Wie im Brief erwähnt, hatte Simonov an der bedeutenden ersten russischen Antarktisexpedition (1819-21) unter Fabian Gottlieb von Bellingshausen teilgenommen. 1822 wurde er zum ordentlichen Professor für Astronomie an der Universität von Kasan ernannt. 1823-24 bildete er sich in Paris fort, wo er die Bekanntschaft Alexander von Humboldts machte. Im Rahmen einer über achtmonatigen Expedition nach Russland besuchte Humboldt seinen Freund Simonov in Kasan im Mai 1829; gemeinsam führten sie geomagnetischen Messungen durch.

Zwar ist bisher kein direkter Kontakt zwischen Alexander von Humboldt und Oriani Barnaba bekannt, jedoch war Humboldt nachweislich mit dessen Forschungen vertraut. Ein gemeinsamer Bekannter von Humboldt und Barnaba war etwa der österreichische Astronom Karl Kreil.

Wohlerhalten.

Art.-Nr.: BN#54299 Schlagwörter: ,