Schneider, Friedrich, Komponist (1786-1853). Eigenh. Brief mit U.

Dessau, 28. VIII. 1851.

1¾ SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Adresse (Faltbrief).

 350,00

An seinen ehemaligen Schüler, den nunmehrigen Musikdirektor Rudolf Eduard Thiele (1812-95) in Köthen, mit der Bitte um Rücksendung verschiedener Notenhandschriften und zu einer hoffentlich gesundheitsfördernden Reise Thieles nach Thüringen: "Du wirst noch die 1te Sinfonie von Schumann u. die 3te von Gade haben. Da jetzt meine Proben im vollen Gange sind, so möchte ich gern auch diese Sinfonien probieren [...] Ich bitte dich auch von deinem 130ten Psalm die Quartettstimmen beizulegen indem ich ihn gern einmal vollständig probieren möchte [...] Ich habe sämmtliche Stimmen ausschreiben lassen aber das Quartett ist nur einfach da, weil bis jezt der Etat das Doubliren noch nicht zuließ [...]".

Auf Wunsch Schneiders, der seit 1820 als Herzoglich-Anhalt-Dessauischer Hofkapellmeister fungierte, war Rudolf E. Thiele bereits mit rund zwanzig Jahren zum Dessauer Musikdirektor ernannt worden. Wenige Jahre später vom Köthener Herzog Heinrich als Herzoglicher Musikdirektor in Anhalt-Köthen angestellt, wirkte Thiele nach dem Ableben Schneiders und nach dem Brand des Erdmannsdorff’schen Theaters 1855 als Kapellmeister an dem im Folgejahr wiedereröffneten Dessauer Theaters.

Mit Sammlernotiz in Bleistift, Ausriss im Gegenblatt durch Brieföffnung, etwas größerem durchgehendem leicht bräunlichem Wasserfleck entlang des Mittelfalzes und Spuren alter Montage im Adressfeld.

Art.-Nr.: BN#58193 Schlagwort: