Bandel, Joseph Anton von. Das Oster-Ey mit zwey Dotter, das ist: Sammlung der Bandlischen Controvers-Schriften zur Ehre der Heil. Catholischen Kirche und zur Bekehrung der Uncatholischen.

€ 400,00

Erste Ausgabe. Sammlung antiprotestantischer Schriften des "berüchtigten theologischen Klopffechters" von Bandel (1714-71), des wohl populärsten katholischen Polemikers des 18. Jhs., im Stil Abrahams a Sancta Clara. Enthalten sind unter anderem eine Schutzschrift gegen die Freimaurer, Sendschreiben an die Theologen und Prediger Knoch in Braunschweig, Johann Gottfried Groß und Chladenius in Erlangen, Johann Georg Kirchner in Halle, Johann Christian Stemler in Leipzig, Steinbrüchel in Stein am Rhein, Friedrich Jacob Firnhaber zu Wertheim, Johann Carl Rocken in Hildesheim, und Storner in Dörrenzimmern, Abhandlungen über die unbefleckte Empfängnis sowie Kritik an dem 1751 zum Protestantismus konvertierten Theologen Franz Ignatius Rothfischer (c. 1720-55).

"Bandel [erregte] durch seine Schriften ein großes Aufsehen, indem [... er] den unerreichbaren Pfarrer Weißlinger in Grobheit, Unflätherei und Geschmacklosigkeit und zwar nicht nur gegen die Protestanten, sondern auch gegen seine eigenen Glaubensgenossen nachzuahmen und wo möglich noch zu überbieten versuchte. Was er mit Weißlinger gemein hat, das ist die Schmähsucht, obgleich sein Vorrath an Schimpfwörtern minder reichlich ist. Bei beiden entartet die Komik in ihren Äußerungen zur Hanswurstiade. Selbst da, wo Bandel sich zu schwerem Ernst und theologischer Würde zu erheben sucht, legt er sein Gesicht in höchst närrische Falten" (ADB II, 39f.).

Durchgehend etwas stockfleckig; kl. Eckausriss (ohne Textberührung) in Bd. 1, Bl. S1. Die Titelblätter mit handschriftlichen Besitzvermerken der Unbeschuhten Karmeliten sowie Besitzstempeln der "Bücher der christlichen Schulen"; ferner Besitzstempel der Congregation der Schulbrüder im Wiener k. k. Waisenhaus am Spiegel; weitere Besitzvermerke in Bleistift (Bd. I., S. 303, und Bd. II, Titel und S. 107).