Der Archivar

Rieper, August, deutscher Maler (1865-1940). Der Archivar.

Wohl München, Anfang 20. Jh.

Öl auf Leinwand, signiert "A. Rieper". 805 x 610 mm. In zeitgenössischem vergoldetem Ornamentrahmen (ca. 81 x 101 cm).

 9.500,00

Ungewöhnlich attraktive, qualitätvolle Darstellung eines Archivars oder Antiquars, am Schreibtisch sitzend in das Studium von Handschriften versunken. Im Bildvordergrund neben dem Schreibtisch sind kreuz und quer alte Drucke oder Registerbände gestapelt. Die Kleidung des etwa siebzig Jahre alten Gelehrten in Kniebundhose, Gehrock und rüschenbesetzter Hemdenbrust verweist eher ins frühe denn ins späte 19. Jahrhundert: Mit liebevoller Ironie, die den Wahlmünchner Rieper in die Nachfolge Carl Spitzwegs stellt, zeichnet der Künstler hier einen Genretypus, wie er schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als Rieper sich zunehmend auf derartige Figuren in biedermeierlichen Interieurs spezialisierte, eine Gestalt der besonnt-verstaubten Vergangenheit bildete.

Im Bild unten rechts signiert, rückseitig alte Kunsthandlungsetiketten mit Betitelung. Rahmen am oberen Rand mit kleinen Abplatzungen, sonst sehr schön erhalten.

Literatur

Vgl. Thieme/Becker XXVIII, 338; AKL Online.

Art.-Nr.: BN#62340 Schlagwörter: , , ,