Anatour-Bruck, Marie, Schauspielerin und Sängerin (1856-1929). Eigenh. Albumblatt mit U.

Wien, 6. IV. 1894.

1 S. Qu.-kl.-8vo. Auf Trägerpapier montiert.

 120,00

"Lustige Leute lachen machen, ist kein Verdienst[,] aber die Falten ernster Stirnen glätten, halt ich für eines".

Die Tochter des Theaterdirektors Wilhelm Anatour stand schon als Sechsjährige auf der Bühne. "1869 nahm sie ihr erstes selbständiges Engagement in Pilsen an, kam dann nach Temesvar, 1873 ans Friedrich Wilhelmstädtische Theater nach Berlin, 1876 nach Graz, 1882 ans Carltheater, 1893 ans Theater in der Josefstadt und 1895 ans Lobe-Theater nach Breslau, wo sie bis 1891 in erster Stellung wirkte. Bis dahin eine vorzügliche Vertreterin des Soubrettenfaches, ging sie in diesem Jahre ins Fach der bürgerlichen Mütter und komischen Alten über und wurde in dieser Eigenschaft für das Breslauer Stadttheater verpflichtet […] Sie wurde sofort für längere Zeit an diese Bühne engagiert, der Vertrag jedoch 1893 gegen Pönale gelöst, da die Künstlerin in diesem Jahre in den Verband des neugegründeten Raimund-Theaters trat und sich daselbst […] den Wienern [erneut] als Soubrette […] vorstellte" (Eisenberg, S. 26). Dort blieb sie bis mindestens 1902. Ihren Lebensabend fristete sie verarmt in Meran.

Etwas fleckig, angestaubt und eingerissen.

Literatur

Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903.

Art.-Nr.: BN#62825 Schlagwort: