Einstein, Albert, Physiker und Nobelpreisträger (1879-1955). Ms. Brief mit eigenh. U.

Pasadena, 21. I. 1931.

1 S. 4to.

 16.000,00

An Mark Carter, den Vorsitzenden der ORT Organization, Los Angeles: "Die Anstrengungen der Gesellschaft 'Ort' für die soziale Gesundung des Ostjudentums sind für das ganze jüdische Volk von hoher Bedeutung. Es wird hier eine Krankheit definitiv geheilt, die Jahrhunderte der Bedrängnis unserem Volke gebracht haben. Ich wünsche Ihren Bestrebungen von Herzen Erfolg und tatkräftige Hilfe von Seiten der hiesigen Volksgenossen. Ich habe selbst einer unvergesslichen Aufführung des 'Dybuk' durch die 'Habimah' beigewohnt und bin überzeugt, dass das hohe künstlerische Niveau des Spieles der 'Habimah' auch hier Begeisterung hervorrufen wird".

Die als ORT bekannte Organisation - eine Abkürzung für "Organisation - Reconstruction - Training" - wurde 1880 in Russland als "Gesellschaft für handwerkliche und landwirtschaftliche Arbeit (unter Juden)" gegründet mit dem Ziel, die jüdischen Gemeinden in Osteuropa und später jüdische Ansiedler weltweit durch Berufsausbildungskurse zu unterstützen. Die ORT baute ein Netzwerk von Schulen im Siedlungsgebiet und in Russland auf, das sich nach dem Ersten Weltkrieg nach Westen ausdehnte und Niederlassungen in der ganzen Welt eröffnete. Ende Oktober 1930 veranstaltete die britische Zweigstelle des ORT ein Mittagessen, an dem Akademiker, Philanthropen und Rabbiner teilnahmen. Anwesend waren u. a. George Bernard Shaw, H. G. Wells, Lord Lionel Walter Rothschild und der Oberrabbiner des Vereinigten Königreichs, Joseph Herman (Zvi) Hertz. Zu diesen Persönlichkeiten gesellte sich dann auch Albert Einstein, der die Gelegenheit nutzte, in einer Rede seine große Wertschätzung für die ORT-Organisation zum Ausdruck zu bringen.

Aus Briefpapier mit gepr. Briefkopf des California Institute of Technology. Recto gering, verso stärker fleckig; Faltspuren.

Art.-Nr.: BN#63159 Schlagwörter: ,