Salten, Felix. Bambi. Eine Lebensgeschichte aus dem Walde.

Berlin, Ullstein, 1923.

186 SS., 3 Bll. Mit 25 illustr. Initialen. Farbig illustrierter Originalhalbleinenband. 8vo.

Auf Anfrage

Erste Ausgabe von Saltens Jugendbuchklassiker. Sehr selten. Mit eigenh. Widmung des Verfassers für Henny Kienzl, die Frau des österreichischen Komponisten Wilhelm Kienzl: "Frau Henny Kienzl in Freundschaft, Weihnachten 23 Felix Salten". Henny Kienzl (Wien 1876-1964 Wien) war Schriftstellerin (Librettistin) und schrieb die Libretti zu den letzten drei Opern ihres Ehemannes Wilhelm Kienzl.

Dieser Klassiker der Tiererzählung diente als Vorlage für Walt Disneys Kassenschlager aus dem Jahr 1942. Da Salten stets über seine Verhältnisse lebte und meist in Geldnot war, verkaufte er "Bambi" 1933 zum Spottpreis von 1000 Dollar an die Disney-Studios, womit alle Filmrechte abgegolten waren. Die Rechte an der Verfilmung von "Bambi" wurden 1933 vom MGM-Regisseur Sidney Franklin erworben, der die Geschichte ursprünglich als Realfilm auf die Leinwand bringen wollte. Er hatte bereits mit der Arbeit am Film begonnen, als er feststellen musste, dass die Technik eines Realfilms nicht adäquat ist, um die Romanvorlage umzusetzen. So kam er auf die Idee, das Ganze als Zeichentrickfilm umzusetzen, und wandte sich 1935 an Walt Disney. Franklin und Disney schlossen einen Vertrag zur Zusammenarbeit über dreieinhalb Jahre, doch auch als sich die Arbeit an "Bambi" schließlich über sieben Jahre hinzog, hielt die Freundschaft und Zusammenarbeit der beiden Männer über die offizielle Vertragslaufzeit hinaus an. Die Vorproduktion zu "Bambi" begann 1936. Nach dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten wurden alle zivilen Filmprojekte eingestellt und im Auftrag des Verteidigungsministeriums kurze Propagandafilme hergestellt. Nur an "Bambi" wurde weitergearbeitet. Zeitweise arbeiteten drei Viertel des gesamten Disney-Produktionsteams daran. Die Filmpremiere sollte ursprünglich im Lincoln-Theater in Damariscotta, Maine, stattfinden. Allerdings wurde befürchtet, dass sich die in Maine lebenden Jäger durch den Film angegriffen fühlen könnten. Die Weltpremiere war stattdessen am 8. August 1942 in London, die US-Premiere folgte am 13. August in der Radio City Music Hall von New York.

Zustand

Etwas fleckig, beschabt und bestoßen. Buchblock etwas verzogen. Ecken, Kanten und Kapitale mit Läsuren. Papier durchgehend an den Rändern gebräunt.

Literatur

WG² 30.

Kat.-Nr.: 41 Katalog: New Yorker Antiquariatsmesse 2024