Koller, Alexander Baron, Sektionsrat und Schriftsteller. 3 eigenh. Briefe und 1 eh. Postkarte mit U.

Wien, o. J.

Zusammen 14 SS. 8vo.

 120,00

“Zur bezüglichen Notiz in Ihrem Abendblatte vom 19. d. erlaube mir zu bemerken, dass das Prädikat, welches sich der neue ungarische Judenbaron Doczy (vormals Dux) gewählt hat - nämlich: ‘de Német Keresztúr’ zu deutsch beiläufig ‘Deutsch-Kreuz’ heisst. Da nun der verhaftete Börsengauner A. Dux nach Ihrer obigen Notiz aus Deutsch-Kreuz stammt, so ist es in der That wahrscheinlich, dass beide Herren einem Stamme entsprossen sein mögen. Ich will Ihnen bei diesem Anlasse einen Scherz erzählen, der zwar wohl leider für eine Zeitung nicht geeignet, jedoch recht gut ist. Als nämlich der damalige Ministeriale Hofrat im Ministerium des Äusseren - v. Dux seinen Namen in v. Dóczy umänderte, erzählte man sich ironisch in jenem Ministerium, der dortige ebenfalls jüdische Hof- und Ministerialsekretär v. Fux würde nun nach Dóczys Muster seinen Namen in ‘v. Fóczy’ umändern [...]” (undat. Br.). Des weiteren über den Gesundheitszustand seines morphiumabhängigen Bruders: “Und so wurde mein Bruder (der [...] vor Abgabe ins Irrenhaus in der Nacht aus seinen Fenstern auf Passanten scharfe Schüsse wegen Einbrecherfurcht abgab) freigelassen [...]”.

Baron Koller war Präsident des Verbandes katholischer Schriftsteller und als solcher, wenngleich auch recht unbedeutend, tätig. Vgl. Degener (Hrsg.), Wer ist’s? Unsere Zeitgenossen, 6. A., 1912, s. v.

In altem Sammlungsumschlag.

Art.-Nr.: BN#6409 Schlagwörter: , ,