[Dahlbergh, Erik]. Suecia antiqua et hodierna.

[Stockholm, 1693-1714].

3 Bde. in einem. 354 Kupferstiche auf 321 teils gefalteten Tafeln. 13 Seiten Register. Marmorierter brauner Kalbsledereinband auf fünf Bünden mit zweifacher Rahmung aus zusammen sechs verschieden Rollen (goldgeprägtes Rankenwerk, Blüten- und Lilienrolle) und doppelten Fileten, intarsiertes goldgeprägtes Rückenschildchen und reiche Rückenvergoldung, Steh- und florale Innenkantenvergoldung, marmorierte Vorsätze und gleichartige Schnittmarmorierung. Quer-Gr. Folio.

 18.000,00

Erste Ausgabe des prachtvollen Ansichtenwerks von Schweden, vorliegend eines der wenigen Exemplare in Folio, hier in einem Meistereinband des schwedischen Buchbinders Gustaf Hedberg (1859-1920).

"Suecia antiqua enthält über 350 Kpfst. mit Ansichten von Städten, Häfen, Schlössern, bemerkenswerten Gebäuden, aber auch altnord. Stätten und Denkmälern aus Schweden und Finnland, zahlenmäßig konzentriert auf die mittelschwed. Regionen. Trotz der inhaltl. Vielfalt kann Suecia antiqua et hodierna v. a. als ein Denkmal für die ehrgeizigen Bauprojekte der Krone und des Adels nach den großen Kriegen bez. werden. Dahlberg hat die Projekte zum Teil nach noch nicht realisierten Plänen wiedergegeben, weshalb der dok. Wert der Stiche in einigen Fällen umstritten ist. In den Darst. einzelner Bauwerke und Gärten folgt er frz. und niederl. Mustern, während die Stadtansichten dem Vorbild Merians verpflichtet sind" (AKL). "Im ganzen eine kunstgeschichtliche Quelle von unschätzbarem Wert und außerdem eine ganz hervorragende künstlerische Leistung" (Thieme/B.). Das Werk wurde ohne Text veröffentlicht und ist wie vorliegend komplett.

Die ersten Exemplare des auf Kosten des Königs von Schweden gedruckten Werks wurden noch vom Königshaus selbst verschenkt; erst 1772 gelangte es in den Handel. Vorliegend eines der seltenen plano gebundenen Geschenkexemplare, für welche "die Tafeln vielfach in Papierumrahmungen montiert bzw. angerändert [wurden], um sie auf ein einheitliches Groß-Querfolio-Format zu bringen" (HH 100, 497 für ein anderes königl. Dedikationsexemplar des vorl. Werkes).

Deckelgelenke unmerklich verstärkt. Innen teilweise etwas fingerfleckig und mit fachmännisch restaurierten Einrissen, im ganzen aber gut erhaltenes Exemplar der seltenen Plano-Ausgabe, die Tafeln in frühen und zumeist sehr kräftigen Abzügen.

Literatur

Brunet V, 578. Graesse Vi, 519. Ebert 21882. Hiler 211. Ornamentstichslg. Bln. 2256. Lipperheide Haa 3. Thieme/B. VIII, 276. Collijn 1600-talet 197. Warmholtz 207. Avery AH485. AKL XXIII, 421.

Art.-Nr.: BN#13151 Schlagwörter: , , , ,