Bruck, Karl Ludwig Frh. von, Staatsmann, Minister für Handel und Finanzen, Gründer der Triester Börse und des Österreichischen Lloyd (1798-1860). Sammlung von Briefen und anderen Dokumenten im Zusammenhang mit Leben, Werk und Würdigung. Enthält Briefe von und an Heinrich Friedjung, Friedrich Frh. von Bruck und Ignaz Frh. von Plener.

Verschiedene Orte, ca. 1860-1913 [?].

Zusammen 173½ SS. auf 107 Bll. (Korrespondenz) und 31½ SS. auf 24 Bll. (sonstige Dokumente). Verschiedene Formate.

$2,779.00

Karl Frh. von Bruck war Handelsminister im Ministerium Prinz Schwarzenbergs, reformierte das Post- und Konsulatswesen, ordnete die Ausarbeitung eines österreichischen See- und Handelsrechtes an und schuf die Seebehörde sowie die Börse in Triest; sein großes Ziel einer mitteleuropäischen Zolleinigung, die nicht nur die Zoll-, sondern auch die Währungs- und Steuersysteme des Deutschen Zollvereins und Österreichs angleichen sollte, konnte er nicht umsetzen, war jedoch im Jahr nach seinem Rücktritt 1851 Leiter der österreichischen Delegation bei der Unterzeichnung von Zoll- und Handelsverträgen zwischen Österreich und Preußen. Wegen des Verdachts, sich während seiner Amtszeit persönlich bereichert zu haben, wurde er vom Kaiser seines Amtes als Finanzminister enthoben und nahm sich kurz darauf im Zuge eines depressiven Anfalls das Leben. Jahre nach seinem Tod sollte sich seine Unschuld herausstellen, und Heinrich Friedjung konnte 1906 an Brucks Sohn Friedrich, der unermüdlich um eine vollständige Rehabilitation seines Vaters bemüht und mit ihm in Kontakt getreten war, schreiben: "Die Verleumdungen gegen das Andenken Brucks sind verschollen, und wann immer sein Name genannt wird, erinnert man sich ausschließlich des genialen Handelspolitikers wie des mühsam ringenden Finanzministers, der seine Kraft in dem damals fruchtlosen Bemühen verzehrte, Ordnung in den österreichischen Staatshaushalt zu bringen [...]" (a. d. Br. v. 6. II. 1906).

Wenig ist über Friedrich von Bruck bekannt, der hier in regem Briefwechsel mit Heinrich Friedjung, Ignaz Frh. von Plener, Karl Lueger, Moriz Benedikt u. a. sich um das Andenken seines Vaters bekümmerte.

Die vorliegende Sammlung umfaßt im einzelnen 4 eh. Briefe und 1 Telegramm Heinrich Friedjungs an Friedrich Frh. von Bruck (zusammen 11 SS.) und 20 eh. Entwürfe und Abschriften von Gegenbriefen (zusammen 73 SS.) sowie 24 eh. Entwürfe und Abschriften an Dritte (darunter 4 an einen Dr. Blau, 7 an einen Baron Berger, 2 an Moriz Benedikt und 1 an seine Schwester Mimmi; zusammen 76½ SS.). Weiters enthält die Sammlung 1 eh. Brief mit U. von Ignaz Frh. von Plener an Bruck (3 SS.), eh. Abschriften Brucks von an ihn gerichteten Briefen Dritter (3 SS.), 1 eh. "Index über Correspondenz Friedjung" (4 SS.), 1 eh. Exzerpt aus "Mein Dienstleben" (d. s. die Memoiren des Alois Auer Rt. von Welsbach, des pensionierten Direktors der k.k. Hof- und Staatsdruckerei) mit "jenen Stellen aus dem Werk, welche sich auf meinen Vater beziehen" (8 SS.) und 1 Brief seiner Schwester an ihn (2 SS.).

Beiliegend 2 spätere Abschriften von Cessionsurkunden a. d. J. 1862 im Zusammenhang mit Friedrich Frh. von Bruck (zus. 8 SS.), die ms. Abschrift eines Protokolls mit Karl Frh. von Bruck betr. eine "Untersuchung gegen Franz Richter wegen Verleitung zum Mißbrauche der Amtsgewalt" (11½ SS.), 1 eh. Brief Karl von Brucks an seine Tochter Mimmi (dat. 30. VII. 1848, 4 SS.) sowie ein von nicht identifizierter Hand stammendes Schreiben an Cavalire P[asquale] Revoltella (dat. 11. IV. 1860, 4 SS.; wohl Abschrift).

Art.-Nr.: BN#18451 Schlagwort: