Chlumecky, Johann Freiherr von, Jurist und Staatsmann (1834-1924). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 6. V. (o. J.).

4 SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo.

 180,00

An einen namentlich nicht genannten Freund: "So lebhaft ich es bedauere, daß sie sich veranlaßt sehen eine Art Passivitätspolitik gegen Ihre polit. Freunde zu inauguriren, & deren Vorgangsweise somit in denkbar schärfster Weise zu verurteilen, so sehr ich für unsere Partei den Verlust schwer empfinde, der uns durch den Wegfall Ihres activen Mitwirkens trifft, so kann ich doch nicht umhin, meiner Seits die Ansicht auszusprechen, daß das Geschehene einen solchen Vorgang kaum begründet, [...] Ihre Anfrage, in Bezug auf den Vorbehalt des Mandates werde ich im Vorstand zur Sprache bringen. Nehmen Sie nun meinen persönl. Dank für diesen neuerlichen Hinweis Ihrer sicher nie angezweifelten Hingebung für die Sache, & Ihrer persönlichen Abnegation. Daß unsere persönl. Beziehungen meinerseits durch diesen bedauerlichen Zwischenfall sicher nicht als alterirt angesehen werden, daß können Sie versichert sein [...]".

Chlumecký war ein Sohn des böhmischen Gubernialraths und k. k. Hofraths Anton Chlumecký und Anna Cozzi. 1865 wurde Clumecký Abgeordneter im Mährischen Landtags, 1869 Reichsratsabgeordneter und 1871 Ackerbauminister. 1872 initiierte Clumecký die Gründung der Universität für Bodenkultur Wien und 1873 die Gründung der Holzfachschule Hallstatt. 1875 war Clumecký Handelsminister und trat für die Schaffung des staatlichen Eisenbahnen ein.

Art.-Nr.: BN#40646 Schlagwort: