"Das ist von der Wilckens Tochter der neugeheiratete Mann"

Kreutzberg, Harald, Tänzer und Choreograph (1902-1968). Gedr. Visitkarte mit 9 eigenh. Zeilen und U. sowie Portraitpostkarte mit eigenh. Widmung und U. auf der Bildseite.

O. O. u. D.

1 S. 5,7:10,1 cm bzw. 14,1:10,4 cm.

 250,00

An Dr. Hawelka: "Das ist von der Wilckens Tochter der neugeheiratete Mann. Ein sehr guter - vielleicht haben Sie Zeit [...]".

Nach dem Besuch der Dresdner Kunstgewerbeschule bis zur Aufnahme in die Ausbildungsklasse der Mary-Wigman-Schule als Reklamezeichner tätig, wurde der im böhmischen Reichenberg geborene Tänzer nach abgeschlossener Ausbildung von Ballettmeister Max Terpis an der Oper in Hannover eingeführt, debütierte als Seiltänzer in der ‘Verkauften Braut’ und wurde anschließend Erster Solotänzer an der Berliner Staatsoper, wo er zum erstenmal mit glattrasiertem Kopf auftrat, dieser Maske seine lange Karriere hindurch stets treu bleibend. Als Ballettmeister in Berlin und Hannover tätig, trat Kreutzberg seit 1923 im In- und Ausland mit eigenen Choreographien auf, bei denen ihn Friedrich Wilckens (geb. 1899) musikalisch begleitete. 1927 wurde er von Max Reinhardt zu den Salzburger Festspielen geholt, 1955 gründete er eine Tanzschule in Bern und unterrichtete später auch in den USA. Im Film war Kreutzberg u. a. in G. W. Pabsts “Paracelsus” (1943) zu sehen. Zu seinen berühmtesten Tänzen zählen u. a. ‘Engel Luzifer’, ‘Sternenlied’, ‘Gespräch mit dem Tod’, ‘Aus einem alten Kalender’, der Teufel in ‘Jedermann’ sowie der Puck im ‘Sommernachtstraum’. Der vielbeschäftigte, bis ins hohe Alter hinein agile Tänzer “gehörte zur Avantgarde des neuen deutschen Ausdruckstanzes der zwanziger Jahre und übte großen Einfluß auf den amerikanischen ‘modern dance’ aus” (DBE). Die Portraitpostkarte mit einer stark suggestiven Licht/Schatten-Aufnahme des Tänzers im Halbprofil.

Art.-Nr.: BN#4678 Schlagwort: