[Trachten aus Tirol].
(16+8 =) 24 handkolorierte Kupfertafeln. Grüner Lederband d. Zt. mit Perlmuttbesatz. Mit Stehkantenvergoldung und Goldschnitt. 8vo (166 x 237 mm).
€ 8.500,00
Seltene, vollständige Ausgabe der 24 prächtigen Kostümtafeln in einem außergewöhnlichen prächtigen Einband mit Perlmuttbesatz. Jede Tafel sorgfältig und gekonnt handkoloriert und mit deutscher Bildunterschrift (die ersten 16 der 24 auch in Französisch), gestochen von dem deutschen Landschaftsmaler Simon Warnberger (1769-1847) nach dem österreichischen Maler Josef Anton Kapeller (1761-1806). Diese um 1800 erschienenen akribischen und kunstvollen Darstellungen von Tiroler Trachten und Textilien setzten den Maßstab für das immer beliebter werdende Genre der „bäuerlichen Trachtensammlungen“: „Diese Tiroler Trachten sind noch immer unübertroffen und an Kunstwert wohl auch nicht erreicht worden“ (Nagler VII, 381).
Der Stecher der Sammlung, Warnberger, gilt als einer der Wegbereiter der Landschaftsstimmungsmalerei. Er verbrachte einige Zeit in Bayern, Italien und Österreich und kannte die Tiroler Region aus erster Hand. Obwohl er sich vor allem als Ölmaler etablierte, schätzte er die Druckgrafik als Medium und war einer der ersten Künstler, der die neue Lithografietechnik von Alois Senefelder erfolgreich einsetzte. Seine Werke befinden sich heute unter anderem in der Neuen Pinakothek und in der Staatlichen Graphischen Sammlung in München.
Es wurden vier Hefte mit je sechs Tafeln (d. h. 24) herausgegeben, wobei die Tafeln sowohl signiert als auch unsigniert eingebunden wurden. Sie zeigen idealisierte Alltagsszenen in der Tracht einer Region, darunter ein Kellermädchen aus der Gegend von Innsbruck, Bäuerinnen aus dem Unterinntal, dem Zillertal, dem Ötztal und dem Tesino, sowie bewaffnete Bauern mit Stachelkeule, Krummschwert und Gewehr.
Geringe Gebrauchsspuren. Vorsatz mit Spuren eines abgelösten Exlibris. Die Tafeln ausgezeichnet erhalten.
Colas 1589. Bobins 1046. Nagler VII.