Hagberg, Carl August, Literaturwissenschaftler und Übersetzer (1810-1864). "Gruß an Wien". Eigenh. Gedicht mit U.Wien, 17.10.1835.

"Wie herrlich hebt sich an der Donau Wellen | Der Stephans Dom im Klaren Morgenschimmer | Zum blauen Himmel feyerlich empor! | Wie eine Welt von Blumen die versteinert | Noch fühlt ein Herz im hartem [!] Busen schlagen | Wie sanft der Blätter sanft der Blumen Heere | Sich um die schlanken Säulenwälder schmiegen | um höher noch und höher sich zu schwingen | Zum Lichtfürsten aus dem Morgenlande, | Der durch die Farbenspielenden Chrystalle | So liebreich seine Töchterlein begrüßt. [...]".

Laut Widmung ist das Gedicht ein Gruß an Hagbergs Wiener Freunde in Neuners Café (Silbernes Kaffeehaus), Ecke Spiegelgasse und Plankengasse, zu denen Nikolaus Lenau, Ludwig August Frankl von Hochwart, Alexander Baumann, Franz Grillparzer und Eduard von Bauernfeld zählten.

C. A. Hagberg, seit 1833 Dozent für griechische Sprache an der Universität Uppsala, hatte 1835/36 eine ausgedehnte Reise durch Deutschland, Österreich und Frankreich unternommen. 1840 erhielt er nach einem aufsehenerregenden Streit eine Professur für moderne Sprachen und Ästhetik an der Universität Lund. Als sein Hauptwerk gilt die Übersetzung von Shakespeares Dramen (1847-51), die großen Einfluss auf die schwedische Literatur nahm. 1851 wurde Hagberg als einer der Achtzehn in die Schwedische Akademie der Wissenschaften gewählt.

Mit mehreren kleinen Randeinrissen. Wohlerhalten. Der lithogr. Zierrahmen mit inhaltlichen Bezügen auf das Gedicht zeigt eine gotische Blumenlaube mit einem Minnesänger und einer weiblichen Personifikation oder Muse sowie eine Vedute Wiens mit Sonnenaufgang hinter dem Stephansdom.

Chitz, Arthur, Musikwissenschaftler, Pianist und Komponist (1882-1944). Eigenh. Briefkarte mit U.Dresden, 24.04.1912.

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Vor einigen Tagen erhielt ich eine Zuschrift des Herrn Chefredakteurs Specht vom Merker. Er ersucht mich darin, ihm in dem anläßlich der Wiener Musikwoche erscheinenden Sonderheft eines der von mir gefundenen Beethovenstücke mit begleitendem Aufsatz zur Veröffentlichung zu überlassen. Ich wäre Ihnen nun sehr dankbar, wenn Sie die große Liebenswürdigkeit hätten mir mitzuteilen, welcher Art die Artikel in dieser Festschrift sein werden, damit ich mich bei Abfassung meines Aufsatzes darnach richte (Länge etc.) [...]".

Arthur Chitz arbeitete unter Leo Blech als Aspirant und Geiger am Prager Landestheater und war Referent der Prager Deutschen Zeitung "Bohemia". 1906 ehelichte er Gertrud Helene Stern, die die Tochter des Chefredakteurs der Zeitung war, wo er als Referent arbeitete, zog 1908 nach Dresden und veröffentlichte in den Jahren 1912 und 1915 musikwissenschaftliche Studien, die in verschiedenen Zeitschriften erschienen sind. Gegenstand seiner publizierten Forschungsarbeit waren Beethovens Kompositionen für die Mandoline. "1914/15 erhielt er eine Stelle als Dozent für Theorie und Musikgeschichte an der Musikschule von Ernst von Schuch. Bis 1918 arbeitete er als Korrepetitor an der Dresdner Oper. Ab Oktober 1918 war er als Musikalischer Leiter des Dresdner Schauspielhauses beschäftigt. Später wurde er auch Musikdirektor des Schauspielhauses und Mitglied des künstlerischen Beirats" (Wikipedia). Zu seinem Werk zählen Lieder, Streichquartette und Bühnenmusik für Dresdner Uraufführungen und Neuinszenierungen von u. a. Shakespeare, Schiller, Hauptmann und Erich Ponto. Chitz verstarb 1944 im Ghetto von Riga.

Lewinsky, Josef, Schauspieler und Regisseur (1835-1907). Eigenh. Brief mit U.Wien, 08.12.1876.

Wie von alter Hand links unten in Bleistift vermerkt an Burgtheaterdirektor Franz Frh. von Dingelstedt: “Graf Wolf Baudissin sendet uns die beifolgende gute Übersetzung des reizenden Stückes Le Luthier de Crémone, welches im theatre francais so beifällig aufgenommen wurde, mit dem Ersuchen, Ihnen dasselbe zu übergeben u. zur Aufführung zu empfehlen. Obwohl uns bekannt ist, daß das Original Ihnen bereits im Juni vorgelegen, u. Sie selbes abgelehnt haben, so wage ich dennoch im Bewußtsein der reizenden Wirkung des Stückes u. seiner Würdigkeit, am Burgtheater aufgeführt zu werden, Ihnen die Übersetzung zu übergeben [...]”. Das Stück des französischen Schriftstellers François Edouard Joachim Coppée (1842-1908) war im selben Jahr, aus dem unser Brief datiert, erschienen; die erwähnte Übersetzung von Wolf Graf Baudissin (1789-1878) - der einst mit Dorothea Tieck (1799-1841) 13 Dramen von Shakespeare ins Deutsche übertragen hatte - erschien im Jahr darauf unter dem Titel ‘Der Geigenmacher von Cremona’.

Lewinsky selbst debütierte am Theater an der Wien, trat am Brünner Stadttheater auf und kam 1858 ans Wiener Burgtheater, dessen Ensemble er von da an angehörte. “Der Publikumsliebling, der 1865 zum k. k. Hofschauspieler auf Lebenszeit ernannt wurde, brillierte in allen großen Charakterrollen, besonders im Intrigantenfach, und war später auch als Komiker und in Volksstücken erfolgreich” (DBE).

Mit horizontaler Faltspur und kl. Schabstelle links unten (keine Textberührung).

[Iffland, August Wilhelm]. Sammlung von 3 Theaterzetteln zu Ifflands Weimarer Gastspiel Ende 1812.Weimar, 1812.

Ankündigungen zu den Aufführungen von "Don Ranudo de Colibrados" und Kotzebues "Der arme Poet" am 27. Dezember sowie der "Lästerschule" am 28. 12. (mit Iffland in der Rolle des Don Ranudo, des Lorenz Kindlein und des Barons); Shakespeares "Kaufmann von Venedig" am 29. 12. (mit Iffland in der Rolle des Shylock); schließlich am 30. 12. Goldonis "Der gutherzige Polterer" (In Ifflands Übersetzung, mit ihm in der Rolle des Morhof) und Kotzebues "Der häusliche Zwist" (ohne Iffland).

Iffland, der schon 1782 der erste "Moor" in Schillers "Räubern" gewesen war, gab Ende 1812 ein letztes Gastspiel in Weimar. Goethe, der den Schauspieler schon 1796 in die Stadt gebracht hatte, besuchte praktisch alle Vorstellungen, darunter die hier angekündigten, und bewirtete ihn am 28. Dezember selbst. Wenige Wochen später schrieb Goethe an Zelter: "Ifflands Gegenwart hat mir sehr große Freude gegeben. Ich habe mich ganz rein an seinem Talent ergetzt, alles aufzufassen gesucht, wie er es gab, und mich um's Was gar nicht bekümmert [...] so hab ich die Belebung todter Stücke, ja die Schöpfung aus nichts an Ifflanden höchlich bewundern müssen [...] Merkwürdig war mir es außerdem, daß Iffland, der in seinen geschriebenen Stücken die ausführlichste Breite sucht, in seinem Spiel das Concise, Knappe der extemporirten Stücke wieder heranfordert. Wie anders sähe unser Theater aus, wenn er nicht diesen Umweg hätte machen müssen [...]" (15. 1. 1813).

Etwas braunfleckig und knittrig; kl. Randläsuren; Spuren alter Faltung und Heftung. Am Oberrand zeitgenöss. numeriert "21"; "33"; "37".

Förster, August, Schauspieler und Theaterdirektor (1828-1889). Eigenh. Brief mit U.Berlin, 24.08.1888.

An einen Freund: "Seit Anfang August hab' ich in Ihrer Nachbarschaft - in Unterach - gehaust, ohne eine Ahnung zu haben, daß ich Sie so nahe hatte, wo Sie so leicht erreichbar für mich gewesen wären! Als ich es endlich erfuhr - erfuhr von meinem Sohn, demselben Patron, dessenthalben ich Ihnen jetzt schreibe - war es zu spät. Man sagte mir, daß Sie seit Sonntag vor 8 Tagen abgereist seien! Sie glauben mir gewiß, wenn ich Ihnen sage, daß ich es schmerzlich bedaure, des Vergnügens verlustig gegangen zu sein, einen alten Bekannten und Freund begrüßen zu können und ich bin eitel genug zu glauben, daß auch Sie nicht ungern mit mir wieder einmal geplaudert hätten. Was mich aber veranlasst heute an Sie zu schreiben, ist mein väterliches Interesse. Sie sind, wie ich höre, bei dem neu erstehenden Wiener Volkstheater betheiligt und haben eine einflussreiche und wichtige Stellung bei dem Unternehmen. Nun wollt' ich Sie bitten, Ihr Fürwort bei dem Director Herrn v. Bukoviks für meinen Sohn Heinrich einzulegen, den Sie ja schon als Buben gekannt haben. Ich kann Ihnen - ohne ob väterlicher Schönfärberei erröthen zu müssen - die Versicherung geben, daß er ein tüchtiger Schauspieler geworden ist. Wäre nicht seine Figur so sehr in die Breite gegangen, hätte er gewiß schon eine glänzende Carriere gemacht […]".

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.

Förster kam nach Stationen in Posen, Bromberg, Stettin, Danzig und Breslau 1850 ans Wiener Burgtheater, an dem er bis 1875 als Schauspieler, seit 1870 auch als Regisseur tätig war; daneben lehrte er als Professor am Konservatorium. Anschließend das Leipziger Stadttheaters leitend, wechselte er 1883 als Mitbegründer und Leiter an das Deutsche Theater Berlin und kehrte 1888 als Direktor an das Wiener Burgtheater zurück. Der Gatte der Schauspielerin Florentine Förster übersetzte Gesellschaftsstücke aus dem Französischen, bearbeitete ältere Stücke und schrieb u. a. 'Der Einfluß der Lessingschen Dramaturgie auf die Einführung Shakespeares in Deutschland'. Vgl. Czeike II, 347.

[Kabinettphotographien]. Sammlung von 40 Kabinettphotographien österreichischer und deutscher Schauspieler …Versch. Orte, ca. 1874-1908.

Die Künstlerporträts, darunter viele Rollenporträts, wurden hauptsächlich von Wiener Ateliers angefertigt, einzelne Fotografien stammen u. a. von Ateliers aus Berlin, Cassel, Bad Aussee, Prag und Brünn. Unter den identitifizierbaren Persönlichkeiten sind die Burgschauspielerin Charlotte Wolter (1834-1897), der Schauspieler und Burgtheaterdirektor Hugo Thimig (1854-1944), der Wiener Schauspieler und Komiker Franz Fischer (1857-1934), der mit drei signierten Photographien vertreten ist, sowie der Schauspieler und Theaterdirektor Adolf Ranzenhofer (1856-1910) hervorzuheben. Das relativ schlecht erhaltene Rollenporträt Ranzenhofers ist Franz Fischer gewidmet, signiert und datiert (8. Oktober 1885).

Ein besonders charmantes Szenenfoto des Wiener Ateliers Dr. Székely, von dem ein Abzug im Wiener Theatermuseum aufbewahrt wird, zeigt Stella von Hohenfels-Berger (1857-1920) als "Richard, Herzog von York" neben Fanny Walbeck als "Eduard, Prinz von Wales" in Shakespeares "Richard III". Es stammt von einer Burgtheaterinszenierung, wobei der Abzug des Theatermuseums auf den 17. April 1874 datiert ist.

Weitgehend in Vergessenheit geraten sind Laura von Bruszkay (gewidmet), Mathilde Czjzek von Breymann (gewidmet und datiert), Wilhelmine Festetics, Fini Grinino (gewidmet), die Altistin Johanna Grünnes (gewidmet und datiert), Berthy Hofmann (gewidmet und datiert), Lona Nansen (gewidmet und datiert), Hedwig von Raab (gewidmet), Therese Reiner (gewidmet), Fanny Schönberger, Gisela Schlossarek (gewidmet), Mizzi Steiger (gewidmet), Ida Strasser (gewidmet), Marie Walcher und Johanna Wandl.

Vier Fotografien sind weder beschriftet noch gewidmet, elf weitere konnten trotz Sammlervermerks oder Widmung nicht eindeutig identifiziert werden. Bei drei als "Wiener Schönheiten-Gallerie" beschrifteten Fotografien des Wiener Ateliers Löwy dürfte es sich um Modellporträts handeln.

Spiel, Hilde, Schriftstellerin (1911-1990). Ms. Typoskript mit eigenh. U., 5 eh. Notizzettel, 1 ms. Brief mit eh. U. …Wien, 07.12.1978.

An Herrn Mertens: “Ich schicke Ihnen also das gewünschte Bild und etwas Amüsantes: einen englisch geschriebenen Essay über den Maler Hubert Aratym mit den Notizen, die ich mir handschriftlich dazu gemacht hatte. Eine Kuriosität, die Ihrer Sammlung hinzugefügt werden kann [...]”.

In der vermutlich nie für den Druck gedachten "Kuriosität” über den im Jahr 2000 verstorbenen österreichischen Maler, Bildhauer und Bühnenbildner Hubert Aratym (geb. 1926) skizziert die 1963 wieder nach Wien zurückgekehrte Autorin mit leichten Strichen Werk und Persönlichkeit des Künstlers.

1936 zu ihrem Gatten Peter de Mendelssohn nach London emigrierend, war die gebürtige Wienerin als Journalistin (u. a. für den ‘New Statesman’) und Schriftstellerin tätig, zog nach dem Krieg nach Berlin - wo sie als Kulturberichterstatterin verschiedener Tageszeitungen und verschiedener Rundfunkanstalten tätig war - und schließlich wieder nach Wien, wo sie 1965 Generalsekretärin und später bis zu ihrem Austritt 1972 auch Vizepräsidentin des österr. P.E.N-Clubs war. Seit 1971 in zweiter Ehe mit dem Schriftsteller Hans Flesch-Brunningen verheiratet, war die Schriftstellerin eine der großen Damen der österreichischen Literatur des 20. Jahrhunderts.

Hubert Aratym (eig. Pelikan) schuf zeit seines Lebens neben zahlreichen Gemälden Holzreliefs und Tapisserien mehrere Bühnenbilder u. a. zu Karl Kraus’ ‘Die letzten Tage der Menschheit’ (Theater an der Wien, 1964) und zu William Shakespeares ‘Ein Sommernachtstraum’ (Volkstheater Wien, 1965); für die Bühnenausstattung zu Jean Genets ‘Der Balkon’ in einer Inszenierung von Leon Epp am Wiener Volkstheater 1961 erhielt er in Paris eine Auszeichnung für das beste Bühnenbild und in seiner Heimat den Österreichischen Staatspreis für angewandte Kunst.

Die S/W-Photographie auf der Bildseite und rückseitig signiert.

Zu Spiel vgl. Kosch II, 1699 (Mendelssohn), Öst. Lex. II, 422 und Czeike V, 266; zu Aratym vgl. Öst. Lex. I, 41.

Prokesch-Osten, Friederike, Schauspielerin und Schriftstellerin (1839-1906). 3 eigenh. Briefe mit U. ("Friederike" bzw. "F." bzw. "Fifi Prokesch").Aachen bzw. o. O., 1863 und 1865.

An einen namentlich nicht genannten Adressaten [wohl Michael Bernays, 1834-1897]: “Noch immer schulde ich Ihnen meinen besten Dank für Ihren liebenswürdigen Brief, welcher mich doppelt gefreut hat, da er mir so eine liebevolle Nachricht brachte. Ein gütiges Urtheil über meine Leistungen freut mich immer, wie viel mehr aus so geistreichem Munde [...]" (Br. v. 27. III. 1863).

"In Rußland wird es mir wohl gar nicht möglich sein zum Schreibtisch zu kommen und so versuche ich es denn heute so gut es denn geht für Ihre so herzlichen Zeilen zu danken [...]" (undat. Brief).

Die Tochter des Schriftstellers Johann Bartholomäus Goßmann und der Sängerin Johanna Konstanzia G. trat als Schauspielerin am Münchener Hoftheater und an anderen größeren Bühnen Deutschlands auf, ehe sie 1857 ans Wiener Burgtheater engagiert wurde. 1861 ehelichte sie den Sohn des Militärs, Diplomaten und Schriftstellers Anton Graf Prokesch von Osten (1795-1876) gleichen Namens, der - im Hauptberuf Offizier - die Werke seines Vaters sowie die von Friedrich Gentz herausgab.

Der mutmaßliche Adressat war als Privatgelehrter, Mitarbeiter bei der "Kölnischen Zeitung" und Vortragsredner tätig, bis er sich 1872 in Leipzig habilitierte. Daraufhin wurde er noch im selben Jahr als Prof. für den ersten Lehrstuhl für neuere deutsche Literaturgeschichte in Deutschland nach München berufen. Bernays "galt als Goethe- und Shakespeare-Spezialist und legte eine der größten Privatbibliotheken Deutschlands an" (DBE).

Die beiliegenden Gedichtabschriften, gez. mit "Michael Bernays" bzw. "M. B." oder "B", dürften ebenso wie der mit "Fifi [...] Prokesch" unterfertigte Brief trotz gegenteiligen Handschriftenbefunds a. d. Hand der Schauspielerin stammen oder allesamt Abschriften a. d. Hand eines Dritten sein, der nicht mit Michael Bernays (dem zu dieser Zeit noch jungen Literarhistoriker und späteren Professor für neuere deutsche Literaturgeschichte in München) oder ihrem Gatten Anton ident ist. Inhaltlich huldigen sie ihrer Schauspielkunst, ihrem Wesen u. drgl.

[Album amicorum]. Stammbuchkassette des Friedrich Ferdinand von Ammon.Göttingen 42, Heidelberg 26 u. a. O., 1815 bis meist 1817.

Außergewöhnlich umfangreiches und schön gestaltetes Stammbuch des preußischen Juristen und Parlamentariers Friedrich Ferdinand von Ammon (1794-1874) aus dessen Studienzeit in Heidelberg und Göttingen. Nach verschiedenen Richteramtstätigkeiten war Ammon von 1832 bis 1835 Oberprokurator in Düsseldorf, danach Appellationsgerichtsrat in Köln und Präsident der Rheinischen Eisenbahndirektion, ab 1851 Senatspräsident am Appellationsgerichtshof Köln, außerdem Mitglied des Preußischen Landtags und Abgeordnetenhauses.

Das Album besticht insbesondere durch seinen Umfang an Einträgen bedeutender Personen, die sich im frühen studentischen Verbindungswesen hervorgetan haben, wobei Ammon selbst Mitglied des Corps Guestphalia Heidelberg und der Burschenschaft Teutonia Heidelberg war. Einige der hier vertretenen bedeutenden Kommilitonen und Freunde Ammons waren u. a. der Jurist und Schriftsteller Friedrich Wilhelm Carové (1789-1852), der Pfarrer Ernst Welcker (1798-1858), der Arzt und Parlamentarier Heinrich Carl Alexander Pagenstecher (1799-1869), Carl Graf von Moltke (1798-1866), der Jurist und Politiker Franz Anton Good (1793-1866), Friedrich von Seeckt (1793-1870), der Jurist und Politiker Julius Adolf Niethammer (1798-1882), der Sozialpolitiker und Jurist Wilhelm Adolph Lette (1799-1868), der Jurist Friedrich Blume (1797-1874), der Stralsunder Bürgermeister Johann Carl Heinrich Hagemeister (1796-1860), der Hauslehrer des Prinzen Alexander von Preußen Johann Hermann Altgeld (1795-1871) sowie der Kameralist und Forstbeamte Johann Christian Düring (1792-1862).

Die Kupferstiche mit Portraits (darunter Ariost, Cervantes, Euripides, Friedrich Wilhelm Hzg. zu Braunschweig, Haydn, Herder, Leibniz, Lessing, Schiller und Shakespeare) und Ortsansichten (darunter Weender Papiermühle bei Göttingen, Einsiedelei Mariaspring bei Göttingen, Kerstlingeröder Feld bei Göttingen, Heidelberg und Heidelberger Schloss, das Deutsche Haus bei Göttingen, das Entbindungs-Haus zu Göttingen, Hanstein und Rinbach bei Göttingen, Wilhelmshöhe bei Kassel, Meissen, die Neue Sternwarte bei Göttingen und das Chirurgische Hospital zu Göttingen).

Foucher, Paul-Henri, playwright, theatre and music critic (1810-1875). 16 autograph letters, all but one signed.Paris, mostly 1827.

All letters are addressed to Foucher's friend, the writer Alcide Hyacinthe Dubois de Beauchesne, and mostly written in 1827, when Foucher was still employed at the War Department in Paris. In most of the letters he asks Beauchesne for tickets, but also for other favours: "[...] c'est jeudi à 8 heures, mon cher Beauchesne, que je vous ferai subir un des plus rudes travaux que je puisse vous commander... je vous lirai les trois premiers actes d'un drame [...]".

In 1828 Foucher met Alexandre Soumet, who advised him to read the play "Amy Robsart" by his brother-in-law Victor Hugo. Hugo himself found the play so bad that he intended to burn it, but he consented to let Foucher revise it. The play combined comedy and tragedy, and Foucher, under the influence of the enormous success of Shakespeare as recently performed in Paris, revised it further and produced it under his own name in 1829, but it failed so completely that Hugo came forward and avowed his own share in the production, taking responsibility of the non-success. Nevertheless, the whole affair did gain the young Foucher some notability.

Some letters on stationery with printed letterhead "Ministère de la Guerre".

Schnitzler, Heinrich, Schauspieler und Regisseur (1902-1982). 18 ms. Briefe mit eigenh. U. und 1 ms. Postkarte mit U.Wien, 1962-1969.

Inhaltsreiche Korrespondenz mit dem Filmwissenschaftler Walter Fritz (geb. 1941), zumeist über Fragen zum Urheberrecht und über die aktuelle Wiener Theaterlandschaft: "Ihren Mitteilungen zufolge führt Ihr Stück ja nicht den Titel ANATOL, sondern MEIN LEBEN IN ANATOLIEN und daher besteht wohl keine Gefahr urheberrechtlicher Schwierigkeiten [...]" (Br. v. 14. IX. 1963).

"[…] Ich erkläre Ihnen nun zum dritten Mal, dass ich Ihnen keineswegs den Vorwurf des Plagiats machen würde [...]" (Br. v. 26. IX. 1963).

"Als Erbe und Eigentümer der Rechte an den Werken meines Vaters habe nur ich über Veröffentlichungen aus dem Nachlass zu entscheiden. Selbstverständlich habe ich nichts dagegen einzuwenden, dass Sie die von Ihnen genannten Auszüge aus dem Nachlass im Rahmen Ihres Aufsatzes zum Abdruck bringen. Ich muss Sie nur darum ersuchen, mir den Aufsatz vorzulegen, bevor Sie ihn an die Redaktion der Filmkunst absenden. Ausserdem muss ich Sie darum ersuchen, an geeigneter Stelle (über die wir uns ja dann noch unterhalten können) ausdrücklich festzustellen, dass die betreffenden Zitate aus dem Nachlass mit meiner Einwilligung zum Abdruck gelangen und dass ich Ihnen das Material zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt hatte [...]" (Br. v. 11. X. 1962).

"[...] Gleichzeitig mit Ihrem Brief traf [...] die neue Nummer [...] der Monatsschrift der ‚Vereinigung zur Gründung des Wiener Ensembles' ein und da lese ich die von Ihnen [...] verfasste Aufforderung: ‚... löst euch von der scheinbaren Grösse der Wiener Repertoiretheater [...], die doch in Wirklichkeit nur die Steifheit eines Museumsbetriebes ist ...'. Zu den Repertoiretheatern, die von Ihnen in dieser Weise charakterisiert werden, gehört natürlich auch das Theater in der Josefstadt und seine Filialbühnen. An den Bühnen dieses Museumsbetriebes wurden in den letzten Jahren - die folgende Aufzählung erfolgt aus dem Gedächtnis und ist ebenso willkürlich wie lückenhaft - Werke von Anouilh, Pirandello, Beckett, Ionesco, Osborne, Strindberg, Horvath, Walser, Musil, Arthur Miller, Tennessee Williams, Gorki, Ostrowski, Gogol, O'Neill, Molière, Shakespeare, Goldoni, Hauptmann, Kleist, Goethe, aufgeführt - Autoren, die Sie offensichtlich für verstaubt halten, denn nur so lässt sich ja die Charakterisierung ‚Steifheit eines Museumsbetriebes' auslegen [...]" (Br. v. 14. IX. 1963).

Teils auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf und jeweils gelocht.

Marx, Karl, philosopher and economist (1818-1883). Autograph letter signed ("Karl Marx").41 Maitland Park Road, London, 01.10.1879.

Unpublished letter to the Chartist and radical freethinker Collet Dobson Collet (1812-98), in English: "My dear Sir, On my return from the seaside I found your letter d.d. 23 September. You will much oblige me by being so kind as to forward me some of the copies of the 'Revelations', as I have none left. Yours very truly [...]".

In very good condition, with intersecting folds, moderate wrinkling and a few creases; the sheet is bright, the writing dark, precise, and easily legible in spite of Marx's distinctively minute hand.

Marx was a close friend of the Collet family, which included the pioneering feminist activist Sophia Dobson Collet, social reformer Clara Collet, and the recipient of this letter, the editor of "The Free Press: A Diplomatic Review", to which Marx contributed a number of articles. The men became good friends and soon held weekly meetings at each other's houses to recite Shakespeare. The assembled group, which was formally coined as the Dogberry Club, included Marx's daughter Eleanor and Collet's daughter Clara, as well as Edward Rose, Dollie Radford, Sir Henry Juta, and Friedrich Engels. The publication to which Marx alludes, "Revelations of the Diplomatic History of the 18th Century", was originally serialized in the "Free Press" from August 1856 to April 1857.

Hausner, Berta, Schauspielerin (1869-1932). 3 eigenh. Briefe und 1 eh. Portraitpostkarte mit U. sowie 1 Kabinettphotographie …Berlin, 17.XII. 1921 - 31.XII. 1928.

Schöne Briefe an den Wiener Industriellen Eugen Herz (1875-1944): “Trotzdem ich von Euch so lange Jahre fort bin kann ich doch sagen: unvergessen lebt Ihr, die Ihr mir nahe gestanden in meinem Herzen! Als ob es 2-3 Jahre wär[e]n - sehe ich Sie lieber Eugen - Franz - Marie Tewele u. mich - im Salettl am See bei der Tarokparthie [...] Was hat sich seit dem Alles abgerollt! Drama auf Drama, wie selbst ein Shakespeare oder Goethe nicht schildern könnte. Dabei wurde man alt, arm und kalt nur reich an Verlusten [...] Grüßen Sie mir bitte [...] meinen geliebten Papa Zierer der garnicht mehr an mich denkt [...]” (Br. v. 17.XII. 1921).

Als die Inflation in Deutschland im November 1923 ihren traurigen Höhepunkt erreicht und die Deutsche Reichsbank als höchsten Wert einen Geldschein über 100 Billionen Mark drucken lassen muß, schreibt die Schauspielerin: “Wie sehr Du mir geholfen hast kannst Du kaum ermessen - weil Ihr Gottlob nie, auch nicht in Wien’s schlechtester Zeit das mitgemacht habt was wir schaudernd miterleben müssen. Es ist einfach nicht mehr erträglich weil die Summen nicht aufzubringen sind. Jeder Tag entwertet das Geld immer mehr u. die Preise für Alles steigen bei jeder Entwertung. Dazu wird Alles jetzt nach Gold berechnet, Wohnung, Gas, Elekt[risches] Licht, Lebensmittel kurz Alles. Ein Brot kostet heute 800 Milliarden - gleich 80 Goldpfennigen - ein Pf Wurst 8 Billionen [...]”.

Die aus Olmütz stammende Schauspielerin debütierte mit fünfzehn Jahren am Theater ihrer Geburtsstadt und spielte anschließend in Karlsbad, Bremen, Brünn und Graz. Seit 1887 Mitglied des Deutschen Theaters in Berlin, wechselte sie nach einem Gastspiel in St. Petersburg an das Wiener Volkstheater, kehrte 1895 nach Berlin zurück und gehörte bis zu ihrem Abschied von der Bühne dem Ensemble des Kgl. Schauspielhauses an.

Eugen Herz war seit 1915 als kommerzieller und seit 1928 als leitender Direktor der Österreichischen Alpine Montangesellschaft tätig und vertrat die österreichische Eisenindustrie bei den internationalen Verbänden und europäischen Kartellen. Von 1930-33 auch als Vizepräsident der Wiener Handelskammer tätig, war Herz später Zensor der Österreichischen Nationalbank und Präsident des österreichischen Industriellenverbandes.

Die Portraitpostkarte mit halbfigürlicher Darstellung der Künstlerin; die Kabinettphotographie aus dem Hause E. Bieber in Berlin mit einem Brustbild und einer Widmung für “[m]einen jüngsten ‘Zukunftscollegen’ Herrn Steffi Herz mit den allerherzlichsten Segenswünschen für seine Carriere”.

Sonnenthal, Adolf Rt. von, eig. Neckwadel, Schauspieler (1834-1909). 4 eigenh. Briefe mit U. und 1 Portraitpostkarte mit eigenh. U. auf der …Karlsbad und Wien, 3. VII. 1884 - 14. II. 1891.

An einen namentlich nicht genannten Regierungsrat, mit dem der Schauspieler wegen des ihm von Erzherzog Karl Ludwig (1833-96) entgegengebrachten Interesses korrespondiert: “Gestern Abend von meiner Gastspiel-Reise heimgekehrt, fand ich zum Willkomm Ihr liebenswürdiges Schreiben [...] Dies Lob meines höchsten Gönners macht mich stolz, es macht mich überglücklich und ich bitte Sie freundlichst der Dolmetsch meiner Gefühle sein zu wollen [...]” (Br. v. 18. IV. 1884).

“Ihre freundlichen Zeilen wurden mir hieher [d.i. Karlsbad] nachgeschickt und ich beeile mich dieselben dahin zu beantworten daß Bücher und Rollen der bewußten Stücke Sr. Kaiserlichen Hoheit bis zur gewünschten Frist und darüber hinaus zu Höchst Ihrer Disposition stehen [...]” (Br. v. 3. VII. 1887).

Die Portraitpostkarte zeigt den Schauspieler in ganzfigürlicher Darstellung im Kostüm des König Lear aus Shakespeares gleichnamigem Theaterstück.

Der in Pest geborene Schauspieler wurde 24jährig 1856 von Heinrich Laube an das Wiener Hofburgtheater engagiert, "spielt den Mortimer und fällt durch. Laube läßt sich indes nicht beirren, gibt ihm einen dreijährigen Kontrakt, und ehe der abläuft, ist er zum k. k. Hofschauspieler ernannt [...] er wird zum meistbeschäftigten Mitglied des Burgtheaters: 160 Vorstellungen pro Saison. Heimlich verlobt mit der reichen Pauline Pappenheim, heiratet er sie erst, als die Familie verarmt, er aber schon konsolidiert ist [...] 1881 verleiht ihm Kaiser Franz Joseph die Eiserne Krone I. Klasse, die damals noch mit dem erblichen Adel verbunden ist. Arthur Schnitzler meint Sonnenthal, wenn er im 'Grünen Kakadu sagen läßt: 'Einer, der uns vorspielen kann, was er will, ist doch mehr als wir alle'" (Haeusserman, Das Wiener Burgtheater, Wien u. a., Molden, 1975, S. 57).

Erzherzog Karl Ludwig, der dritte Sohn von Erzherzog Franz Karl Josef und Sophie von Bayern, Bruder der Kaiser Franz Josef I. und Maximilian von Mexiko, verzichtete 1861 auf sämtliche militärische und politische Ämter, die er bis dato innegehabt hatte, und wurde vornehmlich “als Repräsentant des Kaiserhauses bei Ausstellungen, so der Wiener Weltausstellung 1873 und als Protektor des Künstlerhauses, der k. k. Gartenbaugesellschaft, dem Wiener Cottageverein und anderem, eingesetzt, was ihm den Namen ‘Ausstellungs-Erzherzog’ eintrug” (Hamann, Habsburger, 223f.). Nachdem Kronprinz Rudolf 1889 aus dem Leben geschieden war, war Karl Ludwig der nächste Anwärter der Thronfolge, vertrat seinen Bruder gelegentlich auf Auslandsreisen, wurde aber nicht offiziell zum Thronfolger ernannt.

Zu Sonnenthal vgl. Öst. Lex. II, 409 und Czeike V, 250f.

3 Briefe auf Briefpapier mit gepr. Vignette.

[Album amicorum]. Freundschaftsalbum des Theologen Matthias Harnwolf mit über 250 Eintragungen.Meist Leipzig und Jena, aber auch Berlin, Frankfurt a. d. Oder, Halle a. d. Saale, Liegnitz, Magdeburg, Sopron und Waldau, 1769-1773.

Außerordentlich reich gefülltes Stammbuch des Theologen Matthias Harnwolf(f), der von 1783 bis zu seinem Tod 1809 Prediger in seiner Heimatgemeinde Agendorf (Ágfalva, Ungarn) war.

Wie sein Album eindrucksvoll belegt, ist Harnwolf viel gereist. Der erste Eintrag ist zugleich der prominenteste, stammt er doch von keinem Geringeren als Friedrich Nicolai, dem Hauptvertreter der Berliner Aufklärung, der dem jungen Theologen ein Zitat von Horaz ("Aequam memento rebus in arduis servare mentem") mit auf den Weg gibt (und dieses mit "1763" datiert). Weitere Einträge stammen überwiegend aus Harnwolfs Studienjahren in Leipzig und Jena (1769-73), darunter u. a. Johann Friedrich Bahrdt (Professor und Superintendent in Leipzig, 1713-75), Anton Friedrich Büsching (Theologe und Geograph, 1724-93), Joachim Georg Darjes (Pfarrer, Jurist, Philosoph und Ökonom, 1714-91), Johann August Ernesti (Rektor der Leipziger Thomasschule, 1707-81), Johann Ernst Faber (Professor der orientalischen Sprachen, 1745-74), Justus Christian Hennings (Moralphilosoph und Aufklärer, 1731-1815), Johann Friedrich Hirt (Theologe und Orientalist, 1719-83), Georg Friedrich Meier (Philosoph, 1718-77), Johann August Nösselt (Theologe, 1734-1807), August Friedrich Wilhelm Sack (Philosoph, Theologe und berühmter Kanzelredner, 1703-86), Georg Christoph Silberschlag (Naturwissenschaftler, 1731-90), Johann Joachim Spalding (Theologe, Kirchenlieddichter und Philosoph, 1714-1804), Lorenz Johann Daniel Suckow (Naturforscher, 1722-1801), Wilhelm Abraham Teller (Theologe, Kirchenlieddichter und Universitätsprofessor, 1734-1804), Johann August Heinrich Ulrich (Philosoph, 1746-1813), Karl Friedrich Walch (Rechtswissenschaftler, 1734-99), Johann Georg Walch (Theologe und Lexikograph, 1693-1775), Johann Ernst Immanuel Walch (Rhetoriker, Philologe und Geologe, 1725-78), Johann Ernst Basilius Wiedeburg (Physiker, Astronom und Mathematiker, 1733-89) und Friedrich Samuel Zickler (Theologe, 1721-79).

Neben mehrheitlich Wissenschaftlern, Theologen und Juristen findet sich auch ein Eintrag von einem entfernten Verwandten von Johann Sebastian Bach, nämlich Johann Georg Bach (1751-97), der als Jüngling ein Wort Shakespeares notiert ("Men's evil manners live in brass; their virtues we write in water", dat. Jena, 1772) und der einige Jahre später Organist an der Georgenkirche in Eisenach wurde, sowie ein Notenmanuskript von Johann Adolf Leutholff nach Klopstocks Gedicht "Die Auferstehung", das bis ins erste Drittel des 20. Jahrhunderts hinein in den meisten evangelischen Gesangbüchern als Kirchenlied enthalten war und insbesondere durch Mahlers Bearbeitung in seiner 2. Sinfonie weltweit bekannt wurde.

Hermalin, D[avid] M[oyshe]. Muhamad. A shtudium fun dem ershaynen, leben und thetigkayt fun dem Musulmanishen …New York, 1898.

First edition of this Yiddish-language study of the Prophet Muhammad. Includes not only a biography of the Prophet and a discussion of the Qur'an and of Islam, but also chapters with a specifically Jewish perspective, such as on the Jewish population of Arabia (especially in Mecca and Medina), on Muhammad's "dreadful revenge on the Jews", etc. The author published similar accounts on Jesus of Nazareth ("Yeyshu Hanoytsri: zayn ersheynen, leben und toydt: algemeyner iberblik vegen der entshtehung fun kristenthum") and Sabbatai Zevi ("Der Terkisher Meshieh: a historish romantishe shilderung iber dem leben und virken fun Shabtay Tsvi").

The highly versatile journalist, novelist, and playwright D. M. Hermalin (1865-1921) was born and educated in Bucharest, where he worked for various newspapers before being compelled to leave Romania and emigrating to the United States at the age of twenty. Here, he taught French and Hebrew and achieved distinction as a much-admired family page editor for Yiddish newspapers such as the "Folks Advokat", the "Yiddisher Herold", and the "Wahrheit". He wrote thrillers, but also translated Tolstoy, Maupassant, Zola, Bocaccio, and Shakespeare into Yiddish; his 1901 translation of Goethe's "Faust" was the first complete Yiddish version.

Binding severely rubbed; extremeties bumped. Paper browned and brittle with noticeable fingerstaining. The lower wrapper cover, preserved inside the boards, has an English title: "Mohammed. A Study Of the Advent, Life and Activity of the Mussulman Law-Giver and the Results of his Religion", with the publisher's advert of books on sale ("oysferkoyf katalog fun mayn aygenem ferlag") on the reverse. Extremely rare: no copy in trade records; online library catalogues list copies at YIVO, Yale, Harvard, University of California, and Florida Atlantic University, as well as the British Library; several research libraries in the US hold microform copies.