Steinlein, Karl. Agriculturae laus incrementa et impedimenta dissertatio.Landshut, 1825.

Erste Ausgabe von Steinleins Dissertation. Der Bamberger Nationalökonom Karl Steinlein (1796-1851) lehrte bis 1834 als Privatdozent in München.

Beiliegend ein eigenh. Widmungsbrief des Verfassers für den Herzog Maximilian in Bayern, datiert München 30. XI. 1826. Aus der herzoglichen bayerischen Bibliothek auf Schloß Tegernsee mit entspr. Rückenetikett.

Courths-Mahler, Hedwig, Schriftstellerin (1867-1950). Portraitphotographie mit eigenh. Widmung und eh. U.Tegernsee, um 1950.

Altersportrait aus den 1940er Jahren in der Bibliothek im "Mutterhof" in Tegernsee, mit Widmung in Greisenschrift am unteren Rand des Passepartouts: "Mit einem herzlichen Gruß von meiner Arbeitsstelle [...]". Die Datierung des Bildes richtet sich nach einer entsprechend datierten Vergleichsphotographie im "Getty Images"-Archiv, wo Courths-Maler in demselben Kleid dargestellt ist.

Das Passepartout leicht fleckig und gebräunt. Die Photographie mit wenigen kleinen, oberflächlichen Läsuren.

Thoma, Ludwig, Schriftsteller (1867-1921). Eigenh. Brief mit U. ("von Deinem Jagerlucke").Unterweikertshofen, 3. VIII. 1909.

An sein "Katzl", d. i. seine Frau Marion: "Ich wäre gestern schon umgekehrt, wenn es nicht absolut notwendig wäre, jetzt die Brunft auszunutzen. Grüße Hr[n]. Kutschera schön von mir + seid recht lustig im Bauernstübl, für das ich schon wieder einen guten Sechser geschossen habe [...]".

Bl. 1 im Mittelfalz zur Hälfte durchtrennt; stellenweise einige kleine Randläsuren.

Beiliegend eine Photographie die den etwa 50jährigen in der Bauernstube seines Hauses in Tottach am Tegernsee zeigt.

Sanquirico, Alessandro. Raccolta di varie decorazioni sceniche inventate e dipinte per l'I. R. …Mailand, o. Dr., 1818-1829.

Die nie in den Handel gekommene und von Sanquirico nur an höchste Würdenträger verschenkte erste Ausgabe dieser Gesamtschau seines Werkes, mit 62 Blättern wie vorliegend komplett. "La grandiosa collezione del Sanquirico, in fogli di grande formato, stampati e colorati con estrema cura, era evidentemente destinata a clienti 'facoltosi'" (Ferrero). Im Jahre 1818 begann Sanquirico mit den Arbeiten zur "Herausgabe eines größeren Werkes, welches die von ihm ausgeführten Theaterdecorationen, in Umrissen radirt, sorgfältig ausgetuscht und colorirt, enthält und im Jahre 1829 in 62 Blättern unter dem Titel: 'Raccolta die varie decorazioni [...]' in einem Bande vorlag, aber nicht in den Handel gekommen ist" (Wurzbach). Sanquirico gilt als bester Bühnenbildner seiner Zeit und war von 1817 bis 1832 als "scenografico unico" an der Mailänder Scala tätig, wo er "durch einen immerwährenden Reichtum neuer Schöpfungen gesteigerte Bewunderung erregte. Er ist ein Meister in der Perspektive und auch als Maler vom feinsten Geschmacke im Stande, durch Farbe und Licht magische Effekte hervorzubringen. Jede seiner Dekorationen hat neuen Zauber und reiche Mannigfaltigkeit der Erfindung. Es verging daher keine Oper oder ein anderes pomphaftes Schauspiel, in welchem Sanquirico neben den gefeierten Sängern und anderen Bühnenhelden nicht ebenfalls seinen Triumph feierte" (Nagler). "La sua attività coincise con uno dei periodi più interessante della lirica italiana, quando ai nomi ormai famosi di Mayr, Mozart e Meyerbeer si alternavano quelli di Rossini, Bellini, Donizetti e Pacini, e il balletto italiano trovava la sua nova espressione nelle pantomime eroiche" (Enc. dello Spettacolo). Als Papier für das hier vorliegende Album verwendete Sanquirico das beste damals erhältliche, nämlich jenes dicke Velin der Turkey Mill, auf dem auch James Audubon zur gleichen Zeit seine 'Birds of America' druckte (vgl. hierzu Bannon/Clark, Handbook of Audubon Prints, 35). Das Kolorit der Blätter ist meisterhaft ausgeführt und von außergewöhnlicher Leuchtkraft: Hunderte von feinsten Farbnuancen - etwa in der tropischen Pflanzenwelt, den kostbaren Kostümen der auftretenden exotischen Völker oder in den rötlich zarten Wolkenformationen des Abendhimmels über den Ideallandschaften und -architekturen - erzeugen eine atmosphärische Dichte, die die Ansichten zu den schönsten ihrer Art werden ließ.

Makelloses und völlig fleckenfreies Exemplar im originalen Pappband der Erstauslieferung. Lediglich der zugehörige Schuber mit Restaurierungsspuren, sonst gänzlich unberührt und bis zuletzt in der Bibliothek der Herzöge in Bayern auf Schloß Tegernsee.

Hirsch, Karl, Komponist, Chorleiter und Dirigent (1858-1918). Eigenh. Brief mit U.Elberfeld Wuppertal, 21.2.1905

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Da der Kunstwart seit langer Zeit nachdrücklich die Forderung einheitlich gestalteter Konzertprogramme erhebt, so mag es Sie und ihn vielleicht interessiren, daß u. wie ich seit Jahren dieser künstlerisch berechtigten Forderung zu genügen suche. Wenn Sie die im X Band folgenden Programme einer kurzen Besprechung in Ihrem mit Recht hochangesehenen Blatte für wert erachten würden, würden Sie sehr erfreuen u. zu lebhaftem Dank verbinden Ihre [...] Carl Hirsch".

Karl Hirsch wirkte als Dirigent, Chorleiter und Musikpädagoge in Erding, Köln, Mannheim, Mittenwald, München, Nürnberg, Sigmaringen, St. Jumier und Tegernsee. Zudem komponierte er zahlreiche Chorwerke mit Orchester.

Institoris, Heinrich. Malleus maleficarum. Opus egregium: de variis incantationum generibus origine: …Nürnberg, 1519.

Vierte Nürnberger Ausgabe des berüchtigten, erstmals 1487 erschienenen "Hexenhammers", der die Methode des Strafverfahrens gegen Hexen darlegt und, von der neuen Technik des Buchdrucks beflügelt, wesentlich zum frühneuzeitlichen Hexenwahn beitrug. Noch frühe (insgesamt 13.) Ausgabe der verbreiteten Schrift, die bis ins 17. Jahrhundert nicht weniger als 37 Auflagen erleben sollte. Die hübsche Titelbordüre zeigt seitlich links den Apostel Petrus, rechts die Hl. Barbara.

Durchgehend feuchtigkeitsspurig; das letzte Blatt stärker beeinträchtigt (etwas Verlust der letzten beiden Textzeilen; das Blatt ganz aufgezogen). Die Ränder des vorletzten Blattes ebenfalls hinterlegt, wie auch der Außenrand des Titels und das zweite Blatt. Am vorderen Innendeckel Exlibris J. B. Holtzinger, am Vorsatz Besitzvermerk von Baron Per Hierta, Främmestad, dat. 1904; am Titel Besitzvermerk des Klosters Tegernsee (17. Jh.).

Bachelin, Léo. Castel-Pelesch résidence d'été du Roi Charles Ier de Roumanie a Sinaia.Paris, 1893.

Tadellos erhaltenes Geschenkexemplar des rumänischen Königs Carol I. für Marie Therese von Österreich-Este (1849-1919) mit deren eigenh. Besitzvermerk am Vorsatz: "Erhalten vom Könige Karl von Rumänien. Pelesch, Montag, 9. 8. 1909. Marie Therese". Zuletzt in der Bibliothek der Herzöge in Bayern auf Schloß Tegernsee.

Schloss Peles wurde seit 1873 im Auftrag des Königs von Rumänien errichtet; der Bauherr beauftragte den Wiener Architekten Carl Wilhelm Christian Ritter von Doderer mit der Planung. Nach 1876 übernahm Doderers Assistent Architekt Johannes Schultz die weiteren Bauarbeiten und veränderte die ursprünglichen Pläne. Die offizielle Einweihung des Schlosses fand am 7. Oktober 1883 statt. Der tschechische Architekt Karel Liman erhielt zwischen 1893 und 1914 den Auftrag, weitere Bauarbeiten, einschließlich der Errichtung des Hauptturms, durchzuführen. Bis zu Carols Tod im Jahr 1914 diente das Schloss als dessen Sommerresidenz.

Dinkel, Josef. Neueste Wagen nach deutscher, französischer, und englischer Bauart.Augsburg, 1845-1850.

Die vollständige Folge des umfangreichsten und schönsten Vorlagenwerks zum Thema. Hier das Exemplar des Herzogs Maximilian in Bayern, dem die Veröffentlichung auch gewidmet war. Von größter Seltenheit; insgesamt nur 3 vollständige Exemplare in Bibliotheken und Sammlungen weltweit nachweisbar; jenes der Bayerischen Staatsbibliothek inkomplett. Das Werk des Münchner Zeichners enthält hundert Entwürfe von anspruchsvollen Staats- und Alltagsfahrzeugen. Die prachtvoll kolorierten bzw. gold- und silbergehöhten Tafeln zeigen ein- und zweiachsige, offene und geschlossene Wagen, Transportkutschen, Omnibusse, Gesellschaftswagen, Schlitten, Eisenbahnwagen und einen Leichenwagen, die Tafel in Golddruck einen Monogrammentwurf für Bockdecken und Wagentüren. Dinkels Werk, "von dem merkwürdig wenige Exemplare bekannt sind" (Wackernagel), erschien in acht Lieferungen von jeweils 12, zuletzt 16 Umriß-Steindrucken. Der Verleger Zanna widmete es dem Herzog Maximilian in Bayern (1808-88), Vater der Kaiserin Elisabeth von Österreich. Das Widmungsblatt ist in zwei Ausführungen bekannt: mit dem bayerischen Rautenmuster geprägt (wie hier) und mit ausgemalter Schrift ohne Prägung.

Die Lieferungsumschläge in den Rändern minimal fleckig, sonst tadelloses Exemplar aus der Bibliothek der Herzöge in Bayern auf Schloß Tegernsee.

Hofpauer, Max, Schauspieler (1845-1920). Eigenh. Brief mit U. ("M. Hofpauer").Egern am Tegernsee, 06.08.1890.

An einen namentlich nicht genannten Adressaten mit der Bitte um eine Auskunft: "[...] Es ist mir zum Engagement Herr Schweighofer empfohlen worden und zwar als Darsteller für Charakterrollen in Dialectvolksstücke[n] (Hutterl, Wurzelsepp u. dgl.). Nun kenne ich den Herrn Schweighofer überhaupt als Darsteller nicht - am wenigsten aber habe ich eine Gewähr dafür, ob ihm die bezeichnete Rollengattung, wozu Gemüth, Natürlichkeit und Einfachheit vor allem gehören, liegt, während Sie durch Ihre Eigenschaft als Kritiker gewiß in die Lage versetzt sind mir ein genaues Bild geben [zu] können auf welchem Gebiete Herrn Schweighofers gestaltende schauspielerische Kraft liegt [...]".

Von Marie Geistinger als Komiker und Volksschauspieler entdeckt, kam Max Hofpauer 1870 an das neugegründete Münchner Volkstheater und später nach Wien. Er "zog 1879 mit einem bayerischem Ensemble nach Berlin und war dort mit Dialektstücken so erfolgreich, daß er die Gastspieltruppe 'Münchner' gründete und mit ihr Deutschland, die Niederlande, Rußland, Österreich, die Schweiz und Amerika bereiste. 1892 kehrte er nach Berlin zurück, war Schauspieler, Spielleiter, zuletzt Theaterdirektor und ging 1904 als Leiter des Stadttheaters nach Riga. Zu seinen bedeutendsten Rollen zählte der Habakuk in 'Der Alpenkönig und der Menschenfeind' von Ferdinand Raimund" (DBE).

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des "Ensemble-Gastspiels der Münchener".

Ettlinger, Karl, Schriftsteller und Journalist (1882-1939). 2 eigenh. Bildpostkarten mit U.Nürtingen und Egern am Tegernsee, 1932 und 1938.

Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Geburtstagswünsche.

Seit 1902 Mitarbeiter und später Redakteur der Wochenschrift ‘Jugend’ schrieb Ettlinger unzählige Satiren und Parodien. Mit seinen Lustspielen und Novellen wurde Ettlinger zu einem bekannten Humoristen seiner Zeit, dem nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 jedoch jegliche Möglichkeit für eine publizistische Tätigkeit genommen wurde. Vgl. Kosch IV, 563f.

Die Bildseiten mit je einer Ansicht von Nürtingen und Egern.

Gabrilowitsch, Ossip, Pianist, Dirigent und Komponist (1878-1936). Eigenh. Postkarte mit U.Dorf Kreuth bei Tegernsee, 30.06.1913.

An Herrn und Frau Kommerzienrat Schwabacher: "Dies ist wo wir wohnen u. wo wir Sie sehr gerne bregrüssen würden [...]".

Ossip Gabrilowitsch studierte Klavier und Komposition am Sankt Petersburger Konservatorium bei Anton Rubinstein, Anatoli Ljadow, Alexander Glasunow und Nikolai Medtner und ging nach seinem Abschluß 1894 nach Wien, wo er weitere zwei Jahre bei Theodor Leschetizky studierte. Hernach als gefragter Konzertpianist weltweit tätig, wurde er 1905 von M. Welte & Söhne als einer der ersten Pianisten in deren Leipziger Aufnahmestudio eingeladen, wo er zehn Stücke für Welte-Mignon einspielte. Von 1910 bis 1914 war Gabrilowitsch Dirigent des Münchner Konzertvereins (den heutigen Münchner Philharmonikern) und ging anschließend in die USA, wo er 1918 Gründungsdirigent des Detroit Symphony Orchestra war und den Bau einer neuen Konzerthalle, die als Orchestra Hall (Detroit) verwirklicht wurde, anregte.

Die Bildseite mit einer Ansicht von Kreuth; mit einer Knickfalte.