Verkaufsurkunde Schloss Frankenburgs von Rudolf II. an Johann Khevenhüller

Rudolf II., röm.-dt. Kaiser (1552-1612). Urkunde mit Unterschrift und Siegel.

Prag, 1581.

Folio (66 x 48 cm), Urkunde mit Unterschrift, Pergament hinter Glas, gerahmt. Mit fast gänzlich erhaltenem Siegel und Kordel.

 3,500.00

Urkunde über den Verkauf Schloss Frankenburgs am Hausruck und den dazugehörigen Herrschaften Kammer, Frankenburg und Kogl im Bezirk Vöcklabruck von Oberösterreich durch Rudolf II. an Freiherr Johann Khevenhüller: "Bekhennen für unns unnsere Erben unnd Nachkhomen offentlich mit disem Brief, das wir umb sonnderez beweglicher ursachen willen mit gueter vorbetrachtung, zeittigem rats, aigner bewegnüß und rechtem wissen dem edlen unserm rath orator in hispanien unnd lieben getrewen hannsen khevenhiler von Aichlberg, Freiherrn auf landdts davon unnd Wernberg herzu deren Hohen Osterwitz Erbstallmeister in Kärnten unser Schloß und Herrschaft Franckhenburg in unserm Erzherzogthum Osterreich ob der Enns gelegen, mit sambt allen unnd jeden Stückhen Märckhten Dörfern, Güettern [...] umb fünfundsechtzigtausend Gulden Reinisch jeden derselben zu fünftzehen patzen oder sechtzig khreutzern gerechnet, deren wir von ime zu unserem gueten benüegen völlig entricht unnd bezallt worden verschriben unnd verkhaufft haben [...]".

Johann (Hans) Khevenhüller war Gesandter am spanischen Hof, Kämmerer und Geheimrat sowie Träger des Ordens des Goldenen Vlieses. Der Aufstieg des Adelsgeschlechts der Khevenhüller bis zum Hochadel begann mit Johanns Vater Christophs Ernennung zum Hauptmann der Ortenburg bei Spittal an der Drau. Der Erwerb Schloss Frankenburgs ermöglichte es Johann, im Jahr 1593 den Grafentitel zu erlangen. Schloss Frankenburg und seine Besitzungen blieben bis 1810 in Khevenhüller'scher Hand.

Rudolf II., von 1576 bis 1612 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Erzherzog von Österreich und König von Böhmen und Ungarn, war ein bedeutender Förderer von Kunst und Wissenschaft; beispielsweise basiert die Brueghelsammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien größtenteils auf seinem Besitz. Auch förderte Rudolf den Physiker und Mathematiker Johannes Kepler. In seine Regierungszeit fallen die österreichischen Bauernaufstände, die gregorianische Kalenderreform und die Gegenreformation.

Condition

Bugfalten, an einer Stelle ein kleiner Riss. Wenige rotbraune Flecken. Siegel in der Mitte durchgebrochen.

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