Genée, Rudoph, Schriftsteller (1824-1914). Eigenh. Brief mit U.Dresden, 17 May 1876.

An das Direktionskomitee des Breslauer Stadttheaters mit der Bitte um Zusendung seines Honorars: "Nachdem ich fĂŒr die AuffĂŒhrungen der 'Herrmannschlacht' am Breslauer Stadttheater mich mit dem geringen Honorar von 5% Tantiemen fĂŒr befriedigt erklĂ€rt hatte, sind im verflossenen Winter, nach geraumer Zeit, die AuffĂŒhrungen des StĂŒckes erfolgt, ohne daß mir bisher der Procent-Antheil oder auch eine Abrechnung darĂŒber zugekommen ist, weder direct noch durch Herrn Röder [...]".

Zu besonderer BerĂŒhmtheit gereichten GenĂ©e seine Rezitationen von Shakespeare-Dramen und von Kleists "Hermannsschlacht" in einer eigens von ihm entwickelten Vortragstechnik.

Mit Eingangsvermerk in Tinte, leicht braun- und fingerfleckig. Beiliegend einige Zeitungsausschnitte.

StÀtter, Philipp (eigtl. Filipp AchtelstÀtter), Schauspieler (1843-1913). Albumblatt mit eigenh. U.Wien, Dezember 1892.

Nach Engagements in Krefeld, Wiesbaden und MĂŒnchen debĂŒtierte Philipp StĂ€tter 1868 am Wiener Hofburgtheater "als Geoffrey Fitz-Peter in Shakespeares 'König Johann', Didier in Charlotte Birch-Pfeiffers 'Die Grille' und Raoul in 'Die BiedermĂ€nner' von ThĂ©odore BarriĂšre und Ernest Capendu und wurde fĂŒr das Fach des jugendlichen Liebhabers und Naturburschen engagiert. Von 1868 bis zu seiner Pensionierung 1903 stand der k. u. k. Hofschauspieler (seit 1883) und Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone (1894) in unzĂ€hligen Rollen (insgesamt 3.442 Auftritte) auf der BĂŒhne" (ÖBL XIII, 78).

Etwas fleckig.

Böttger, Adolf, Schriftsteller (1815-1870). "Johann, regierender König von Sachsen". Eigenh. Manuskript mit U. ("Ad. 
O. O. u. D.

"Die Geschichte spricht: / Wo menschlich groß der FĂŒrst das Muster gibt, / Und jeder BĂŒrger Gleiches will und schafft, / Da segnet edle Freiheit Volk und Land, / und freiheitlos nicht nenn' ich Sachsens Boden [...]".

Vornehmlich als Lexikograph des Englischen tĂ€tig, wurde Böttger insbesondere durch seine literarischen Übersetzungen (vor allem Shakespeare, Pope, Goldsmith aus dem Englischen und Racine aus dem Französischen) bekannt. 1846 begann er eigene Arbeiten zu veröffentlichen, darunter die vielfach nachgeahmte "Blumenlyrik" ("Hyazinth und Lilialide", 1849) und Versepen mit historischen Motiven.

Die 2 losen Blatt manuell zu einem Doppelblatt verbunden; etwas (finger)fleckig.

Engel, Fritz, Schriftsteller (1867-1935). Ms. Brief mit eigenh. U.Berlin, 28 Dec 1907.

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ich bedaure sehr, durch Berufsarbeiten voll in Anspruch genommen zu sein, so dass ich Ihrer frdl. Aufforderung nicht Folge leisten kann [...]".

Fritz Engel war Redakteur und Theaterkritiker des "Berliner Tageblatts", Vorsitzender der Kleist-Stiftung, die er 1911 mitbegrĂŒndet hatte, und Mitglied zahlreicher Vereinigungen. "FĂŒr die Sammlung 'Schneiders BĂŒhnenfĂŒhrer' bearbeitete er u. a. die BĂ€nde ĂŒber Shakespeare, Shaw und Wilde. Als Schriftsteller ist Engel mit einer Reihe von Novellen, Lustspielen und Gedichtsammlungen hervorgetreten, u. a. 'Und draußen ist Krieg' (1915) und 'Wir sind jung' (1916)" (DBE).

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des "Berliner Tagblatts".

Maffei, Andrea, Schriftsteller (1798-1885). Eigenh. Brief mit U.Neapel, 27 Apr 1844.

An einen Enrico mit Dank fĂŒr dessen netten Brief. Er wĂŒrde ihm gerne ausfĂŒhrlicher antworten, aber er werde stĂ€ndig von irgendeinem Besucher unterbrochen, der ihm sein Wohlwollen auszudrĂŒcken wĂŒnscht.

Der aus dem Trentino stammende Schriftsteller ĂŒbersetze u. a Schiller, Goethe, Klopstock, Zedlitz, Byron, Milton, Heine, Grillparzer und Shakespeare. "1838 vermĂ€hlte er sich mit Gfn. Clara Carrara Spinelli aus Bergamo (1814-86), deren Salon in Mailand ein sehr beliebter Treffpunkt zeitgenöss. KĂŒnstler, Literaten und Politiker war" (ÖBL V, 405).

Die Verso-Seite von Bl. 2 mit kl. Registraturetikett und dem verschlungenen Monogrammstempel "LS".

Elbrig, Martha, Schauspielerin (fl. um 1900). Eigenh. Rollenverzeichnis mit Namenszug im Titel und Kabinettphotographie.O. O. u. D.

Das Rollenverzeichnis der biographisch kaum erfassten KĂŒnstlerin umfasst 70 Rollen, darunter u.a. die Titelrolle in Lessings ‘Emilia Galotti’ oder die Desdemona in Shakespeares ‘Othello’.

Die Kabinettphotographie aus dem Hause Fritz Schumann’s Nachfolger zeigt die KĂŒnstlerin im Brustbild en face.

Beiliegend ein von fremder Hand verfaßtes Verzeichnis mit Zitaten aus Zeitungsrezensionen ĂŒber AuffĂŒhrungen, in denen die Schauspielerin zu sehen war (1892-1895; 5Âœ SS. auf 4 Bll. Folio) sowie 3 Bll. Zeitungsausschnitte mit Hervorhebung von Elbrigs Namen in drei weiteren AuffĂŒhrungsbesprechungen.

In altem Sammlungsumschlag.

Böttger, Adolf, Schriftsteller (1815-1870). Eigenh. Brief mit U.Leipzig ?, 16 Mar 1863.

An einen Theaterdirektor. "Voraussichtlich kann mein frĂŒherer Wunsch, die AuffĂŒhrung des eingereichten StĂŒckes in dieser Saison betreffend, jetzt unmöglich erfĂŒllt werden [...]". Er bittet daher, ihm das Manuskript des 'Marino Faliero' zurĂŒckzusenden.

Der als Sohn eines Steuereinnehmers in Leipzig geborene Böttger studierte Philosophie und Philologie, war als Lexikograph des Englischen tĂ€tig und wurde insbesondere durch seine literarischen Übersetzungen (vor allem Shakespeare, Pope, Goldsmith aus dem Englischen und Racine aus dem Französischen) bekannt. 1846 begann er eigene Arbeiten zu veröffentlichen, darunter die vielfach nachgeahmte 'Blumenlyrik' (‘Hyazinth und Lilialide’, 1849) und Versepen mit historischen Motiven. Vgl. Kosch I, 192.

Genée, Rudolf, Schriftsteller (1824-1914). Eigenh. Brief mit U.Berlin, o.D.

An eine Frau Lina: "Nein, meine liebe werte Frau Lina, den weiten Weg und vier Treppen, das kann ich beim besten Willen wirklich nicht. Ich habe Sie damals so verstanden als wollten sie nÀchsten Montag mit der Dame zu mir kommen, und ich bin auch sehr gern bereit, Sie am Montag 5 Uhr bei mir zu empfangen [...]".

William Shakespeare leidenschaftlich verfallen, machte sich der Verfasser zahlreicher BĂŒhnenwerke und -bearbeitungen als Rezitator von dessen Werken einen Namen; als S.-Forscher in Philologenkreisen umstritten, trugen seine Arbeiten doch nachhaltig zur Popularisierung des Dichters bei.

Adressatin ist möglicherweise die Schauspielerin und Schriftstellerin Lina Loos (1882-1950), die in Berlin als KabarettkĂŒnstlerin und Chansonette (Unter den Linden) erfolgreich war.

Bancroft, Squire (i.e., Butterfield), actor, theatre- and actor-manager (1841-1926). Autograph letter signed.London, 14 Mar 1882.

To the writer Charles Allerton: "If a Wednesday in Lent will suit you come tomorrow and ask for Mr. Walter with whom I will leave now [...]".

In the 1880s, Bancroft, alongside his management responsibilities, continued to play leading roles in numerous contemporary plays, as well as in works by Shakespeare, often opposite his wife Effie (née Wilton).

With an embossed vignette of the "Garrick Club" and traces of old mounting on the verso.

HĂ€hnel, Ernst, Bildhauer (1811-1891). Eigenh. Albumblatt mit U.O. O. u. D.

"Kunst ist VerklÀrung der Natur; | Die Wissenschaft erklÀrt sie nur".

Nach Aufenthalten in Florenz und Rom kehrte HĂ€hnel nach Deutschland zurĂŒck und wurde von Gottfried Semper nach Dresden berufen, wo er Fassaden im Stil der italienischen Renaissance sowie mehrere Standbilder (u. a. von Aristophanes, Sophokles, Shakespeare und MoliĂšre) schuf. WĂ€hrend der 60er Jahre war HĂ€hnel vorwiegend in Wien tĂ€tig. "Sein Einfluß als Lehrer war sehr bedeutend; er teilt sich mit Rietschel den Ruhm [...] des BegrĂŒnders der Dresdner Bildhauerschule der 1860er und 70er Jahre, aus der u. a. Joh. Schilling, Aug. Wittig u. Ferd. v. Miller hervorgegangen sind [...]" (Thieme/Becker XV, 428).

Böttger, Adolf, Schriftsteller (1815-1870). Eigenh. Brief mit U.O. O., 14 Aug 1851.

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Vorigen Sonnabend frĂŒh hab' ich das vollstĂ€ndige [Manuskript] unseres Werks per Post an Sie abgesendet; ungewiß, ob es in Ihre HĂ€nde richtig gekommen, wollt' ich Sie hierdurch freundlich ersuchen, mir gefĂ€llige Nachricht zukommen zu lassen u. im Fall Sie meinen Brief erhalten haben, ersuch ich Sie meine darin ausgesprochenen WĂŒnsche recht bald erfĂŒllen zu wollen [...]".

Vornehmlich als Lexikograph des Englischen tĂ€tig, wurde Böttger insbesondere durch seine literarischen Übersetzungen (vor allem Shakespeare, Pope, Goldsmith aus dem Englischen und Racine aus dem Französischen) bekannt. 1846 begann er eigene Arbeiten zu veröffentlichen, darunter die vielfach nachgeahmte "Blumenlyrik" (‚Hyazinth und Lilialide', 1849) und Versepen mit historischen Motiven.

Greg, Percy. Jenseits des Zodiakus. Der Bericht einer Reise nach dem Mars dechiffriert, 
Berlin, 1882.

Sehr seltene erste und einzige deutsche Ausgabe des 1880 erschienenen phantastischen Romans "Across the Zodiac: The Story of a Wrecked Record". Das Werk gilt - neben den Romanen Jules Vernes - als einer der frĂŒhesten Vertreter des Science-Fiction-Genres. Percy Greg (1836-89) war der (um fast vierzig Jahre Ă€ltere) Bruder des herausragenden Shakespeare-Bibliographen W. W. Greg.

Erschien zugleich als Bd. 25-28 der von Paul JĂŒngling herausgegebenen Reihe "Englische Romanbibliothek". Vorliegend nur die BĂ€nde 2 und 3. Nur ein einziges Exemplar in Bibliotheken nachweisbar (BSB MĂŒnchen).

Körner, Karl Julius, Dichter und Diakon (1793-1873). Eigenh. Brief mit U. ("Julius Körner").Schneeberg, 14 Jan 1836.

An den BuchhĂ€ndler Barth in Leipzig zur Übersendung eines Manuskriptes, "zu dessen Ausarbeitung mich die Erscheinungen der Gegenwart drĂ€ngten u. begeisterten. ‚Das Christenthum im Kampfe mit der Zeit' ist der Gegenstand, dem die Behandlung gilt. [Folgt eine AufzĂ€hlung der 12 KapitelĂŒberschriften.] Dies das Skelett. Recht innig sollt' es mich freuen, wenn dieser Abriß Ihnen zum Belege dienen wollte, daß zeitgemĂ€ĂŸe Dinge hier besprochen werden [...]".

K. J. Körner studierte Theologie, Französisch, Italienisch und Englisch und war als Sprachlehrer tĂ€tig. Daneben ĂŒbersetzte er Byrons "HebrĂ€ische GesĂ€nge", deren einige von Robert Schumann vertont wurden, beschĂ€ftigte sich mit Shakespeare und veröffentlichte 1822 einen Band "Gedichte".

Papierbedingt etwas gebrĂ€unt, Bl. 2 mit kleinem Ausschnitt durch Siegelbruch (keine TextberĂŒhrung); ohne das erwĂ€hnte Manuskript.

SpitzmĂŒller, Alexander Frh. von Hamersbach, d.Ä., Politiker (1862-1953). 2 eigenh. Briefkarten mit U.O. O., 7.II. und 17.XI. 1920.

Dankt fĂŒr die "bezeigte Anteilnahme in sturmbewegter Zeit" und zitiert aus Shakespeares "Cymbeline" ("Reverence that angel of the world").

Der in Wien geborene Sohn eines Regierungsrats studierte Rechtswissenschaften, wurde 1884 promoviert und trat anschließend in den Staatsdienst. Von 1895-99 Kabinettschef im Finanzministerium, 1904-10 PrĂ€sident der Finanzlandesdirektion, 1910-15 Handelsminister und Generaldirektor der Österreichischen Creditanstalt, wurde SpitzmĂŒller 1916 mit der Kabinettsbildung betraut und leitete 1916/17 und 1918 das Finanzministerium. Nach dem Ersten Weltkrieg schließlich war SpitzmĂŒller als Gouverneur der Österreichisch-ungarischen Bank und 1931/32 erneut als Direktor der Creditanstalt tĂ€tig. Vgl. DBE und Öster. Lex. II, 423f.

Genée, Rudolf, Schriftsteller (1824-1914). Eigenh. Brief mit U.Berlin, 2 Mar 1896.

An die Malerin Luise Begas-Parmentier (1850-1920): "[...] das ist mir ja eine große Freude und noch grĂ¶ĂŸere Überraschung. Vielen herzlichen Dank! Vielleicht habe ich heute Gelegenheit, Ihnen heute schon denselben noch mĂŒndlich zu sagen [...]".

William Shakespeare leidenschaftlich verfallen, machte sich der Verfasser zahlreicher BĂŒhnenwerke und -bearbeitungen als Rezitator von dessen Werken einen Namen; als S.-Forscher in Philologenkreisen umstritten, trugen seine Arbeiten doch nachhaltig zur Popularisierung des Dichters bei.

Die Malerin und Graphikerin Luise Begas-Parmentier studierte bei Emil Jacob Schindler und William Unger; seit 1877 in Berlin ansĂ€ssig, malte sie vorwiegend romantisch verklĂ€rte Landschaften und Architekturbilder mit Motiven aus Österreich, Deutschland und Italien sowie BlumenstĂŒcke in Öl und Aquarell.

Ambros, August Wilhelm, Musikwissenschaftler und Komponist (1816-1876). Eigenh. Brief mit U.O. O. u. D.

An eine GrĂ€fin: “Ihre gĂŒtigen Zeilen haben mir große Freude gemacht, und mit dem wĂ€rmsten Dank nehme ich die fĂŒr mich so ehrenvolle Einladung fĂŒr den nĂ€chsten Samstag an [...]”.

Der promovierte Jurist mit abgeschlossener Musikausbildung am Konservatorium und an der Akademie in Prag schrieb fĂŒr Robert Schumanns ‘Neue Zeitschrift fĂŒr Musik’, wurde Staatsanwalt und spĂ€ter Dozent und Professor am Konservatorium. 1872 wurde er an das Justizministerium in Wien berufen, erhielt dort eine Professur am Konservatorium und unterrichtete Erzherzog Rudolf in Kunstgeschichte. Seine musikwissenschaftlichen Forschungen sind zusammengefaßt in ‘Geschichte der Musik’ (4 Bde., 1862-78). Ambros komponierte u. a. eine OuvertĂŒre zu William Shakespeares ‘Othello’ und vertonte Texte von Goethe und Joseph von Eichendorff. Vgl. MGG I, 408-413.