750.000 Euro für Reinhardt-Nachlass

  • wien.orf.at
  • 12 April 2012

Das Rathaus wird eine zentrale Anlaufstelle für all jene, die sich auf die Spuren von Max Reinhardt begeben wollen: Die Stadt übernimmt um 750.000 Euro einen großen Teil des Nachlasses des bedeutenden Regisseurs und Theaterintendanten.

Dem Erwerb sind langjährige Verhandlungen vorausgegangen, wie es hieß. Der 5.602 Dokumente umfassende Bestand aus der Sammlung Leonhard M. Fiedler ist laut Rathaus aufgrund seines enormen Umfangs und seiner außergewöhnlichen Geschlossenheit der wichtigste Sammlungsteil zu Max Reinhardt.

"Die Stadt Wien verfügt damit über den weltweit größten Schatz an Reinhardt-Autographen und das definitiv beste Archiv zur Erforschung der Arbeitsweise des großen Regisseurs", zeigte sich Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) erfreut.

Nachlass soll 2013 zur Verfügung stehen

Der Nachlass wird künftig in der Wienbibliothek aufbewahrt. Die Bibliothek im Rathaus sei nunmehr neben dem Archiv der University of Binghamton (USA) eine der zentralen Stellen für Max-Reinhardt-Forscher, betonte auch Bibliotheksdirektorin Sylvia Mattl-Wurm. Der Ankauf in der Höhe von 750.000 Euro wurde im Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft beschlossen.

Für die Wienbibliothek ist es nicht der erste Reinhardt-Ankauf: Bereits 1998 wurde ein Nachlassteil aus der Sammlung Jürgen Steins erworben. Der neue Bestand wird im Frühsommer 2012 von der Wienbibliothek übernommen und soll im Laufe des Jahres 2013 zur Benutzung zur Verfügung stehen. Er enthält zahlreiche Manuskripte, Briefe, Originalverträge und Fotos.