"Antiquare werden sich weiter spezialisieren" – Drei Tage lang Bücher, Grafiken und Fotografien in der Musikhalle
Wer interessiert sich heutzutage, wo Kindle und iPad zum Handgepäck gehören und Wohnungen Multimediaräume statt Bibliotheken haben, überhaupt noch für alte Bücher? Das sollte sich Petra Bewer, Gründerin und Herz der Antiquaria, eigentlich immer wieder sorgenvoll fragen, aber sie tut es offenbar nicht. Sie lächelt stattdessen. Zukunft gesichert: "Auf Dauer wird sich das Antiquariat weiter spezialisieren auf das Besondere." Die Überzeugung einer Frau, die Cornelia Funke Bücherfresserin nennen würde: "Das Bedürfnis, ein Buch in die Hand zu nehmen, bleibt."
Noch gibt ihr die Geschichte recht. Nicht nur hat die Antiquaria dieses Jahr mit 58 Ausstellern einige mehr im Angebot, ohne sich groß darum bemüht zu haben. Auch hat sich Ludwigsburg neben den namhaften Antiquariatsmessen wie Frankfurt, Leipzig und Stuttgart in 27 Jahren einen stabilen Platz erobert. "Ludwigsburg hat einen sehr guten Ruf." Und das liegt nicht an den fast furchteinflößenden Angeboten von Inlibris und Kotte, die so wertvoll sind, dass sie nur in Vitrinen zu bestaunen sind: Ein seltenes Werk des Hexenhammer-Autors Heinrich Kramer für 25 000 Euro und ein Originalbrief Luthers an Melanchthon für 350 000 Euro. Für diese Schätze werden viele Menschen kommen, ist sich Bewer sicher. [...]