Schütz-Dillner, Bertha von, Sopranistin (1847-1916). 2 eigenh. Briefe und 1 eh. Briefkarte mit U.

O. O., 1882-84.

Zusammen 8 SS. 8vo.

 200.00

An den Journalisten Ludwig Benedikt Hahn: "Ich muß Ihnen von ganzer Seele meinen heißen Dank aussprechen für Ihre Güte, Theilnahme und weisen Rathschläge, durch die Sie meinem armen Fritz tröstend u. helfend zur Seite stehen und seine Leiden verringern. Ich hoffe zu Gott, daß die Diät wie Sie sie ihm verordnet wenn er sie wie bisher einhält ihn wieder etwas kräftigen und den bösen bösen Catarrh heilen wird. Ihr Rath ist für uns ein großer Segen! Fritz will keinen Arzt, was Sie sagen, [nur] das glaubt er, und folgt, den Ärten nicht [...]" (Br. v. 2. X. 1882).

"Haben Sie Dank für die Freude, die Sie mir bereitet! Es war ein Lichtpunkjt in den trüben Tagen, die ich jetzt verlebe! Ich bin so niedergedrückt daß ich mich nicht aufraffen kann. Wenn man glaubt aufleben zu können kommt gewiß ein böser Rückschlag. Zürnen Sie nicht, daß ich nicht hinüberkomme, aber ich bin so traurig. Mein unglückliches Gesicht, das mir Fritz immer vorwirft mag ich nicht anderen lieben guten Freunden zeigen [...]" (Br. v. 23. XII. 1882).

Im Kartenbrief vom 6. IV. 1884 kondoliert sie Hahn zu "dem schmerzlichen Verluste der Sie getroffen".

Die aus Wien gebürtige Sängerin kam 1865/66 als Elevin an die Wiener Hofoper, feierte erste Erfolge am Kölner Opernhauses und war später am Deutschen Landestheater in Prag engagiert, wo sie bis 1872 u. a. als Adalgisa in "Norma", als Marguerite im "Faust" und in ihrer Glanzrolle als Titelfigur in "Mignon" auf der Bühne stand. 1872 erhielt sie erneut ein Engagement an der Wiener Hofoper, gab daneben zahlreiche Gastspiele und nahm 1885 Abschied von der Bühne. Seit 1875 war sie mit dem Publizisten und Bühnenschriftsteller Friedrich Schütz verheiratet.

Hahn, 1844 im böhmischen Mühlhausen geboren, war Mitredakteur des "Neuen Fremdenblattes", des "Fremdenblattes" und schließlich der "Wiener Zeitung", bei der er zugleich das Musikreferat in der "Wiener Abendpost" führte. 1889 wurde er Vorstand des Telegraphen-Correspondenz-Bureaus.

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