Rechberg und Rothenlöwen, Johann Bernhard Gf. von, Politiker und Diplomat (1806-1899). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 20. VIII. 1860.

1 S. auf Doppelblatt. Folio.

$109.00

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "B[ar]on. Werther theilte mir heute Abend mit, daß Seine königliche Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen den 24ten dieses [Monats] aus Ungarn hier eintreffen werde. Wie lange Seine königliche Hoheit (Bruder des Prinzen Regenten) Sich hier aufzuhalten gedenken, ob Sie incognito reisen oder Ihre Aufwartung machen wollen konnte der königlich preussische Gesandte nicht angeben [...]".

Seit 1829 als Gesandter im auswärtigen Dienst tätig, kehrte Johann Gf. von Rechberg und Rothenlöwen 1847 nach Österreich zurück und begleitete im Jahr darauf Staatskanzler Metternich auf seiner Flucht bis Den Haag. Später Präsidialgesandter beim Deutschen Bundestag und Minister des kaiserlichen Hauses und des Äußeren, war er bis zur Bildung des Kabinetts Schmerling zugleich Ministerpräsident. Für eine Zusammenarbeit mit Preußen und Rußland eintretend, konnte er sich aber in der schleswig-holsteinischen und der Zollvereinsfrage weder gegen Bismarck noch gegen die Preußengegner unter seinen Ministerkollegen durchsetzen und legte nach dem Scheitern der Zollvereinverhandlungen 1864 sein Amt nieder; bis zu seinem Tod lebte der Träger der Ordens vom Goldenen Vlies auf Schloß Kettenhof bei Wien.

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