Waldemar, Richard, Schauspieler (1869-1946). Eigenh. Manuskript mit U.

O. O., 9. XI. 1911.

4 SS. auf 4 Bll. 4to.

 200.00

Manuskript einer Tischrede auf die eigene Person, zu der die Redaktion der "Österreichischen illustrierten Zeitung" aufgefordert hatte: "Verehrte Anwesende! Auf Größen und wirkliche Capacitäten einen Toast auszubringen ist nicht schwer, sie geben genügend Anhaltspunkte. Ich will es versuchen auf einen Mann zu toastiren, ich meine nämlich unseren anwesenden Gast, Herrn Richard Waldemar! Seine einstmaligen Collegen, denen er viele Jahre den Platz beim Variété versessen, daß sie erst so spät hinauf kommen konnten[,] behaupten, Herr Waldemar sei ein Komiker, habe aber keinen Humor, seine jetzigen Collegen behaupten wieder er habe Humor, aber kein Talent. Die besonders 'Ihm wohlwollenden' behaupten er habe überhaupt nichts Eigenes, sondern nur Glück. Es gibt Menschen die noch keinen Caviar gegessen, es gibt Menschen die noch nie Ödipus im Circus gesehen haben, und auch Leute die selbst von einer Theuerung noch nichts wissen, aber keine Menschen, die nicht bei Waldemar gelacht hätten. Das Lachen ist das Salz des Lebens und der Humor ist der Pfeffer der Alles würzt [...]".

Richard Waldemar erhielt 1890 sein erstes Engagement in Troppau. Über München und Wiesbaden kam er 1893 nach Wien, "wo er sich erst im ernsten Genre versuchte, ehe sein Komikertalent entdeckt wurde. Er trat an zahlreichen Wiener Bühnen auf. Waldemars Wirken ist mit der Entwicklung der Wiener Operette um die Jahrhundertwende eng verbunden. Später spielte er auch in Stumm- und Tonfilmen mit und war für den Rundfunk tätig" (DBE).

Mit geringfügigen Randläsuren und kleinen redaktionellen Notizen in rotem Farbstift.

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