Prato, Giovanni a, Politiker und Journalist (1812-1883). Eigenh. Brief mit U.

Trient, 18. VIII. 1881.

3 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 135.00

"Von einer Bergreise eben zurückgekehrt, finde ich hier Ihren lieben und werthen Brief [...] aus Schlangenbad - ein Badeort den ich vor 32 Jahren von Frankfurt a/M aus besucht habe. Ich danke Ihnen für die freundlichen Worte die Sie in der Allg[emeinen] Z[ei]t[un]g betreffs des unvergesslichen Freundes Geblers und meiner Uebersetzung fanden [...] Ich habe unter Ihrer Adresse nach Leipzig unlängst ein Heftchen geschickt mit einer Abhandlung über die Liebschaften des Horaz, bei Gelegenheit einer neuen an mich vom berühmten Schiller Uebersetzer A. Maffei gerichteten Uebersetzung der Ode ad Pirram [...]”. Wohl in diesem Jahr war Carlo di Geblers ‘Galileo Galilei e la Curia romana’ in einer Übersetzung Pratos erschienen, das zweite erwähnte Werk ist die [1880] in einer Übertragung von Andrea Maffei und mit einem Kommentar von Prato erschienene ‘L' ode a Pirra di Orazio’.

Der in Trient geborene Politiker und Journalist erhielt 1835 die Priesterweihe, studierte anschließend in Wien, wurde Religionslehrer am Gymnasium in Trient und Mitglied der Accad. degli Agiati, deren Sekretär er 1844 wurde. "1848 begann er seine journalist. Laufbahn beim 'Bothen von und für Tirol und Vorarlberg'. Er propagierte die Abtretung der Bezirke Trient und Rovereto von Tirol und vertrat diese Forderung auch als Depurtierter bei der Nationalversmlg. in Frankfurt, dann in Wien" (ÖBL VIII, zit. n. DBA II 1024,177). 1848/49 Abgeordneter zum Kremsier Reichstag, gründete er - nachdem er 1849 seiner Stelle als Hauslehrer enthoben worden war - 1850 und 1869 zwei jeweils nur kurzlebige Zeitschriften, in denen er rigoros für eine Italianisierung des Trentino eintrat, und war bis zu seinem Tod unablässig politisch tätig.

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