Lavater, Johann Caspar, Schriftsteller und Theologe (1741-1801). Kupferstich mit eigenh. Beschriftung und U. ("L.").

O. O. u. D.

Stich (85 x 135 mm), aufgezogen auf Kartonträger (109 x 184 mm) mit schwarzer Tuschumrahmung und blauem Originalkolorit.

 650.00

Überschrieben "Petrus und die Magd": die Verleugnung Christi durch Simon Petrus (Mk 14,66-71), hier montiert als physiognomisches Anschauungsmaterial. Unter dem Stich montiertes, signiertes Etikett: "'Wahrlich; Ich kenn' Ihn nicht!' Welche eine Wahrheit und Lüge!".

Lavater versuchte, die Physiognomik gleichsam zu einer Wissenschaft vom inneren Menschen zu erheben: Aus der Bildung der äußeren Körperteile, besonders des Gesichts, sollte auf die seelischen Eigenschaften geschlossen werden. Sein theoretisches Werk dazu, das 1775-78 erschien, hatte außergewöhnlichen Einfluss auf viele Zeitgenossen, außer auf Herder und Jacobi auch auf seinen zeitweiligen Freund Goethe, während Lichtenberg ("Fragment von Schwänzen") und Nicolai Lavaters orakelhafte Theorien heftigst kritisierten.