Lewinsky, Josef, Schauspieler und Regisseur (1835-1907). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 8. XII. 1876.

1½ SS. 8vo.

 100.00

Wie von alter Hand links unten in Bleistift vermerkt an Burgtheaterdirektor Franz Frh. von Dingelstedt: “Graf Wolf Baudissin sendet uns die beifolgende gute Übersetzung des reizenden Stückes Le Luthier de Crémone, welches im theatre francais so beifällig aufgenommen wurde, mit dem Ersuchen, Ihnen dasselbe zu übergeben u. zur Aufführung zu empfehlen. Obwohl uns bekannt ist, daß das Original Ihnen bereits im Juni vorgelegen, u. Sie selbes abgelehnt haben, so wage ich dennoch im Bewußtsein der reizenden Wirkung des Stückes u. seiner Würdigkeit, am Burgtheater aufgeführt zu werden, Ihnen die Übersetzung zu übergeben [...]”. Das Stück des französischen Schriftstellers François Edouard Joachim Coppée (1842-1908) war im selben Jahr, aus dem unser Brief datiert, erschienen; die erwähnte Übersetzung von Wolf Graf Baudissin (1789-1878) - der einst mit Dorothea Tieck (1799-1841) 13 Dramen von Shakespeare ins Deutsche übertragen hatte - erschien im Jahr darauf unter dem Titel ‘Der Geigenmacher von Cremona’.

Lewinsky selbst debütierte am Theater an der Wien, trat am Brünner Stadttheater auf und kam 1858 ans Wiener Burgtheater, dessen Ensemble er von da an angehörte. “Der Publikumsliebling, der 1865 zum k. k. Hofschauspieler auf Lebenszeit ernannt wurde, brillierte in allen großen Charakterrollen, besonders im Intrigantenfach, und war später auch als Komiker und in Volksstücken erfolgreich” (DBE).

Mit horizontaler Faltspur und kl. Schabstelle links unten (keine Textberührung).

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