"Anlaß zu manchen, jezt so allgemein sich erlaubenden Witzeleien"

Wallis, Joseph Graf von, Staats- und Konferenzminister (1767-1818). Schreiben mit eigenh. U.

Wien, 25. I. 1812.

1¾ SS. Folio.

 280.00

An Graf Rudolph von Wrbna (1761-1823), den Präsidenten der Einlösungs- und Tilgungsdeputation, mit einer Ablehnung des Vorschlags, die Schreibweise für "Dwa Sglatych" und "Dwa Kynskich" auf Einlösescheinen zu korrigieren, da dies zu allzu vielen Komplikationen führen würde: "Ich halte die Verbesserung dieses übersehenen Druckfehlers selbst gegenwärtig nicht mehr räthlich, sogar bedenklich; denn nur Sprachgelehrten, deren Anzahl so gering ist, und welche sich selbst verbescheiden, daß es ein Uebersehen ist, konnte es auffallen [...] Eine Abänderung mit oder ohne öffentliche Kundmachung würde [...] da schon 25 bis 30 Millionen Gulden Einlöse-Scheine dieser Kathegorie im Umlauf gesetzt sind, Anlaß zur Ausstellung der späten Erkenntniß dieses Fehlers, und zu manchen, jezt so allgemein sich erlaubenden Witzeleien, geben [...]".

Infolge eines Finanzplans wurden 1811 Einlösescheine als neues Papiergeld ausgegeben, dieses stand unter der Verwaltung der Einlösungs- und Tilgungsdeputation, worauf der Staatskredit zum größten Teil beruhte. Die abgewertete neue "W. W." (Wiener Währung) wurde im Volksmund zu "Wallis' Worte" verballhornt.

Leicht fingerfleckig.

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