Crell, Lorenz Friedrich von, Mediziner, Bergrat und Chemiker (1744-1816). Eigenh. Brief mit U.

Helmstedt, 2. II. 1801.

1½ SS. 8vo.

 450.00

An einen nicht ermittelten Professor: "Ew. Wohlgeb. habe ich die Ehre gehabt, auf Dero wiederhohltes Verlangen, mein gemahltes Bildnuß zu übersenden damit ein Kupferstich darnach verfertigt werde. Zugl. erbat ich mir auch eines Ihrer zuletzt angekündigten Probier Cabinetter. Ob mein Bildnuß angekommen sey, muß ich beynahe zweifeln, weil ich nichts davon erfahren, auch keinen Kupferstich gesehen habe: eben so wenig ist das Cabinett erfolgt, noch einige Nachricht davon mir ertheilt. Ew. Wohlgeb. werden daher gefälligst verzeyhen, daß ich Ihnen mit der Nachfrage nach diesem Briefe, dem Portrait u. der Bestellung beschwerlich falle. Sollte eines der Cabinette zum Absenden fertig seyn, so bitte ich gehorsamst, mich davon benachrichtigen oder durch Ihren Geschäftsträger benachrichtigen zu laßen, damit das Geld dafür, noch vor Abgang derselben eingesandt werden könne. Sollte es Ew. Wohlgeb. Zeit erlauben, mir einige chemische Neuigkeiten von Ihren eignen Entdeckungen oder auch von fremden mitzutheilen, so würden Sie mich sehr dadurch verbinden. Bemerken Sie nur, was nicht für öffentlichen Gebrauch (in den chem. Annalen) [...] darf, u. ich werde es befolgen, u. mich doch sehr darüber freuen, wenn es auch blos zu meiner Privat Notiz ist [...]".

Crell warab 1771 Professor der Chemie und Mineralogie am Collegium Carolinum Braunschweig, ab 1774 Professor der Medizin, ab 1780 herzoglich braunschweigischer Bergrat. Von 1783 bis 1810 wirkte er auch als Professor der Philosophie und Medizin an der Universität Helmstedt und schließlich als Professor der Chemie in Göttingen. 1778 begründete er mit der Zeitschrift "Chemische Annalen für die Freunde der Naturlehre, Arzneygelahrtheit, Haushaltungskunst und Manufacturen" die weltweit erste chemische Fachzeitschrift.

Mit Bezeichnung in rosa Tinte von alter Sammlerhand. Unbedeutender Randeinriss.

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