Walter, Rose, Sopranistin (1890-1962). Eigenh. Briefkarte mit U.

[Salzburg], o. D.

4 SS. auf 2 Bll. Qu.-8vo.

 120.00

An Frau von Wiesel: "Also: Sie gehen hier zum Elektrischen Aufzug, fahren herauf (nehmen gleich ein Hin- und Herticket) und oben am Mönchsberg wird ab ¾5 Uhr jemand stehen, der Sie zur "Grasmair[!]-Villa" führen wird. Ich erwarte Sie und den versprochenen netten Rechtsanwalt, dessen Namen ich vergass! Ich hab's noch ein paar netten Musikern gesagt und vielleicht interessiert Sie die Frau von dem Komponisten Nielsen (Reinhardt!) der jetzt in Hollywood ist [...]".

Die gefragte Lied- und Konzertsängerin setzte sich für die Werke zeitgenössischer Komponisten wie Schönberg, Hindemith, Strawinsky und Ravel ein, unternahm Tourneen nach Österreich, in die Niederlande und nach Paris und konzertierte zusammen mit Therese Bardas, Roland Hell und Wilhelm Guttmann im Berliner Vokalquartett. Nach der Machtergreifung der Nationalisten 1933 dürfte sie über Salzburg nach London gelangt sein, wo sie bei der BBC auftrat und als Gesangslehrerin arbeitete. Zwei Jahre, nachdem ihr Mann, der Architekt und Kunsthistoriker Paul Zucker, in die USA ins Exil gegangen war, folgte sie ihm 1939/1940, unterrichtete an der Music School of the Henry Street Settlement in New York und beteiligte sich an Interpretationskursen der Cembalistin Wanda Landowska.

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.

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